Ausstellungsrückblick
Ausstellungen der vergangenen Jahre im
Städtischen Museum Engen + Galerie
Klostergasse 19
D- 78234 Engen
Für nähere Informationen steht Ihnen gerne unser Museumsleiter Dr. Velten Wagner zur Verfügung.
Ausstellungen 2013
Elke Graalfs - „ein Tag ohne Wasser und trotzdem geliebt"
19.01.13 - 03.03.13
Elke Graalfs' künstlerische Laufbahn begann in Oldenburg mit lehrenden und prägenden Einflüssen von Doris Garduhn und Klaus Beilstein als Dozenten der Universität. An der Hochschule für Künste in Bremen seit 1994, waren die Professoren Rolf Thiele, Katharina Grosse und schließlich Prof. Karin Kneffel wichtig für sie, bei der sie ihr Meisterschülerjahr abgeschlossen hat. Die großformatigen gemalten Strickbilder eröffnen ein Refugium der Konzentration und verbergen gleichzeitig ein umhülltes "Dahinter" oder "Darinnen". Ein illusionäres Maschengespinst aus Mustern und Farben, den häuslichen Mußestunden entlehnt, behauptet nun ein Eigenleben, das über sich hinaus weist. Das Auge kann den schrill-bunten Fadenreihen nachfahren oder in einer monochrom-meditativ anmutenden anthrazit-dunklen Handarbeit versinken - es ist das Spiel zwischen der Freude am Detail und dessen Auflösung, die rhythmische Wiederholung bis ins Unendliche. Elke Graalfs scheint ihre Bilder weniger zu komponieren als mit ihnen zu kommunizieren. Ausgangspunkt für ihre malerischen Anlässe sind dabei stets Empfindungen, erlebte Ereignisse. Im weiteren Malprozess werden diese Erlebnisanlässe oft nicht mehr wichtig, und auch in der Anschauung nicht unbedingt nachvollziehbar, dennoch haben sie sich als Stimmung im Bild niedergesetzt. (Lydia Fortmeyer)

Bild: Elke Graalfs, »norer«, Öl auf Leinwand, 2007
forum regional: Wanderausstellung zur "Römerstraße Neckar-Alb-Aare"
25.01.13 - 15.02.13
Das vielfältige Erbe, das uns die Römer hinterlassen haben, wird erstmals in einer Wanderausstellung in Form von 12 Tafeln in Orten entlang der Römerstraße ausgestellt. Nach Hüfingen, Tengen, Rottweil u.a. macht nun die Ausstellung auch in Engen Station. Sie gibt ein umfassendes Bild der römischen Kultur und des alltäglichen Lebens, das alle Stationen der Römerstraße Neckar-Alb-Aare einbezieht. Was bei archäologischen Ausgrabungen zutage gefördert wurde, vermittelt ein umfassendes Bild der römischen Kultur und des alltäglichen Lebens. Jeder Fundort, jedes Fundstück gibt ein Stück Geschichte an die Hand, um der Tradition einer 2000 Jahre alten Siedlungsgeschichte bewusst zu werden.

forum regional: Barbara Lörz - "Metamorphosen vom Papier zum Objekt"
29.02.13 - 28.04.13
Die 1949 in Stuttgart geborene Barbara Lörz studierte Kunst, Textiles Werken und Mathematik an der PH Esslingen und an der Hochschule für Kunst und Design, Halle, Burg Giebichenstein. Seit 2000 ist sie Referentin an der Landesakademie für Kunst, Theater und Schule in Bad Rotenfels – Gaggenau. Seit vielen Jahren arbeitet Barbara Lörz mit Papier und unterrichtet als Dozentin die Kunst des Schöpfens. Ihre Arbeiten erzählen Geschichten, sind Inspirationsquellen für das Entfalten der eigenen Wahrnehmung. Wie andere Künstler braucht Lörz die Freiheit des Denkens, um Möglichkeiten auszuschöpfen und in Form zu bringen. In ihren Papierschöpfungen offenbart sie eine radikale Befragung dessen, was ist und dessen, was sein kann. In ihren künstlerischen Welten bringt sie etwas zum Vorschein, was im natürlichen Objekt nicht sofort sichtbar ist – eben jenes Modell, in dem Ungleichzeitiges gleichzeitig stattfindet und sich in – nicht immer angenehme – Wirklichkeit wandelt. (Elke Eberle)

Bild: Barbara Lörz, Rundmotiv, 2010
Lutz Brockhaus - „Bronze, Stein und Zeichnungen“
09.03.13 - 21.04.13
Lutz Brockhaus, im In-und Ausland als konsequenter Vertreter der figurativen Darstellung bekannt, wurde in Berlin geboren. Er studierte an der Staatl. Hochschule für Bildende Künste in Berlin und war Meisterschüler bei Professor L.G. Schrieber. 1972 kam Lutz Brockhaus an die Technische Hochschule in Darmstadt und unterrichtete am Lehrstuhl für plastisches Gestalten. 1981 wurde er zum Professor für Bildhauerei an die Fachhochschule Aachen berufen. Er erhielt 1985 den „Villa Massimo Preis Rom“ und 1999 den „Wilhelm-Loth“ Preis der Stadt Darmstadt. Seine Arbeiten umfassen das Spektrum von Kleinplastik bis zu Aufträgen im öffentlichen Raum. Für die Stadt Engen gestaltet Lutz Brockhaus 1985/86 den Marmorbrunnen in der Vorstadt, ebenso weitere Brunnen in Frankfurt und Neuenburg. Die Ausstellung in Engen zeigt aus dem vielseitigen Werk von Lutz Brockhaus ein umfassendes Spektrum von Kleinplastiken in Bronze und Stein von gegenständlich bis abstrakt und Zeichnungen sowie Arbeiten auf Papier.

Bild: Lutz Brockhaus, Mondgucker, 2009
Peter Ridovics - "Dialoge - Peter und die Ridovics - eine Künstlerfamilie aus Ungarn"
04.05.13 - 30.06.13
Zur 15jährigen Partnerschaftsfeier mit der ungarischen Stadt Pannonhalma zeigt das Städtische Museum eine Überblicksausstellung zur ungarischen Künstlerfamilie Ridovics. Im Zentrum stehen dabei die Arbeiten von Péter Ridivics, der 1953 in Budapest geboren wurde. Von 1972 – 77 studierte er Malerei an der Ungarischen Hochschule für Bildende Künste. Seitdem hatte er zahlreiche Ausstellungen in Ungarn, Österreich und den USA. Péter stammt aus einer weitverzweigten Künstlerfamilie. Sein Vater Laszlo (geb. 1925) war während des 2. Weltkrieges Mitglied des Widerstands, der sich um die private Zeichen- und Malschule von Károly Koffán in Budapest formiert hatte. Er nahm an internationalen Ausstellungen, unter anderem in Paris, Tokio, Warschau Moskau und London teil. Péters Onkel Ferenc Rabai (1923 – 1993) war als Maler und als Bildhauer tätig. Ein Charakteristikum der Künstlerfamilie Ridovics ist die starke Anbindung an die Malerei der Moderne, an den Impressionismus, Cézanne und Matisse. Porträt, Landschaft und Stillleben sind die klassischen Gattungen, in denen sich die intensiven, leuchtenden Farbwelten der Künstler entfalten.
Bild: Peter Ridovics, Frühling, 2007
forum regional: Ruth Loibl - "nicht schleudern"
05.07.13 - 25.08.13
Ruth Loibl (geb. 1959) studierte Textilkunst an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg und Bildhauerei bei Lothar Fischer an der Hochschule der Künste in Berlin. Bilder mit Worten, Objekte mit Texten – in Ruth Loibls Arbeiten werden lineare Strukturen zu fein gesponnenen Alltagswelten verdichtet. Die Künstlerin zeichnet mit der Tuschfeder, es entstehen graphische Arbeiten in der Handpresse, aber auch Bücher im Bleisatz und Skulpturen aus den verschiedensten Materialien. Durch die Kombination von Federzeichnungen, Lamellenschnitten und Textdrucken (wie in der Serie „Raum Gottes“) entstehen vielschichtige, transparente Raumausschnitte, deren formale Leichtigkeit auch inhaltlich zu verstehen ist: als die Möglichkeit des Menschen zu Offenheit, Freiheit und Transzendenz.

Bild: Ruth Loibl, „nicht schleudern“, 2011
Julia Jansen - „Gloria Ozeana America"
13.07.13 - 25.08.13
Julia Jansen wurde 1972 in Bonn geboren und studierte von 1993 – 98 an der Städelschule in Frankfurt bei Prof. Bayrle. In ihren neuen Arbeiten umspielen faltenreiche, leuchtend farbige Gewänder silhouettenhafte, statisch anmutende Figuren. Jansen inszeniert ihre Protagonisten in tiefschwarzen, dramatischen Bildräumen und in einem grellen Lichteinfall, der wie ein Spotlight auf sie fällt. Gleichzeitig führt die kursorisch dargelegte Draperie jedoch zu einer Entmaterialisierung. Konturen lösen sich auf, infolge der Dunkelheit oder scheinbar überbelichteter und unscharfer Partien. Ihre Bilder oszillieren zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion. Ihren Arbeiten gehen vorgefundene Fotografien aus Zeitungen, Zeichnungen oder selbst inszenierte Modelle voraus. Letztere ermöglichen ihr die oben angesprochenen gestalterischen Elemente zu studieren. Im Falle der Serie der „Torsi“ drapierte sie Kleider, Hüte und Brillen aus ihrem eigenem Fundus um einen Punchingball, fotografierte die figurativen Stoffkonstruktionen und setzte die so entstandenen fotografischen Vorlagen anschließend malerisch um. Demnach schafft Jansen keine Abbilder vorgefundener Realitäten sondern erzeugt in ihren Bildern Illusionen. In der Serie erprobt sie verschiedene Ansichten und Variationen. Die Verunschärfung der Bildgegenstände bewirkt beim Betrachten Irritationen in der Wahrnehmung. Unschärfe vermag Dinge zu verschleiern und zu verrätseln. Durch die materielle Formgebung und gleichzeitige Entmaterialisierung der Figuren besitzen diese Arbeiten etwas Geheimnisvolles und Unheimliches. (Miriam Walgate)

Bild: Julia Jansen, „Torso, grüner Faltenrock“, 2012
Rückblicke – 25 Jahre Städtisches Museum und Stubengesellschaft 1599 e.V. - Kunstverein
08.09.13 - 27.10.13
1988 wurde das Städtische Museum Engen (ehed. Hegau-Heimatmuseum) neu eröffnet. Im selben Jahr wurde die Stubengesellschaft 1599 e.V. – Kunstverein neu gegründet . Zur Feier dieses 25jährigen Doppel-Jubiläums zeigen das Museum und der Kunstverein einen Rückblick über 25 Jahre zeitgenössische Kunst. 25 Jahre Museumsbetrieb– das heißt auch: über 220 Ausstellungen von Museum und Kunstverein zu Historie, Kulturgeschichte und dem damals wie heute aktuellen Kunstgeschehen. In dieser Zeit wurde ein umfangreicher Bestand von hochwertigen Kunstwerken zusammengetragen, der in der Ausstellung „Rückblicke“ in Auswahl gezeigt wird. Die Ankäufe des Kunstvereins und des Museums spiegeln nicht nur allgemein die Entwicklung des Kunstgeschehens – die präsentierten Arbeiten werden auch für manche überraschende Wiederbegegnung sorgen. Seit 10 Jahren haben sich die unterschiedlichen Ausstellungsformate: forum regional, überregional/international und Sonderausstellungen wie beispielsweise zur Klassischen Moderne bestens bewährt und das Engener Museum weit über die Region hinaus bekannt werden lassen. Workshops zur Kunstvermittlung sowie unzählige Veranstaltungen und Vorträge zu Musik, Literatur, Theater, Kabarett, Geschichte und Kunst unterstreichen den ganz eigenen Charakter des Museums als „Engens gute Stube“, als lebendiges Zentrum für Bildung, Unterhaltung und gemeinsames Beisammensein.

Bild: Stadt Engen, Städtisches Museum Engen (ehem. Kloster St. Wolfgang)
forum regional: Christine Müller - "Addicted to essence – Besessen von Essenz"
01.11.13 - 06.01.14
Die 1969 geborene, heute im Schweizerischen Bottighofen lebende Künstlerin studierte bildende Kunst an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz und ist seit 2001 freischaffend tätig. Die Worte bewusst – unbewusst beschreiben Müllers Vorgehen. Seit 1996 versucht sie, Musik in visuelle Formen zu übersetzen. Vielseitig wie die zugrunde liegende Musik gibt sich Müllers gestische Malerei. Die Bilder sind größtenteils abstrakt, doch findet man immer wieder gegenständliche Bezüge. Man fühlt sich an Blumenstillleben erinnert und meint mitunter auch Gesichter und Figuren zu entdecken. Doch sie bleiben im Unbestimmten, was einen zusätzlichen Reiz der Bilder ausmacht. Müllers Bilder bestechen durch das Wechselspiel von dunkel und hell, schwer und leicht. Auffallend auch die vielen schwarz-roten Kontraste. Manche Gemälde sind überbordend voll, an Intensität kaum zu überbieten. Farben und Formen überlagern sich in einem wilden Spiel. (Florian Weiland)

Bild: Christine Müller, „Le Sacre Nr. 4“, 2009
Ingrid Eberspächer - „DAS HAT WAS - Messerschnitte"
10.11.13 - 06.01.2014
Ingrid Eberspächer wurde in Esslingen am Neckar geboren und studierte an der Kunstakademie in Stuttgart, u.a. bei Rudolf Schoofs. Heute lebt und arbeitet sie in Frankfurt am Main. Das Schaffen von Ingrid Eberspächer entfaltet sich in den Werkbereichen Papierschnitt, Malbuch und Filmspule. Im Mittelpunkt der Ausstellung wird der Papier- bzw. Messerschnitt stehen. Mit dem Messer aus Tonpapier oder schwarzer Lackfolie geschnitten bzw. gestanzt, entwickelt Eberspächer komplexe Bilderzählungen, die dem Betrachter bedeutungsvolle Wahrnehmungsebenen eröffnen. Wir sehen Einzelpersonen, Gruppenbildnisse oder ganze Gesellschaftspanoramen in stilisierten Innen- und Außenräumen, die eine gleichermaßen gegenständlich-plakative wie auch zeichenhaft-abstrahierte Wirkung entfalten. Eingestreute Schriftzeilen und kurze Textbotschaften laden das Gezeigte zusätzlich mit inhaltlicher Symbolik auf. Die Inspiration dazu empfängt die Künstlerin aus Nachrichtenmeldungen, Hörfunksendungen oder Literaturpassagen. Oftmals geht es um Fragen nach dem Dasein des Menschen in der Welt. Die Textfragmente kombiniert Eberspächer assoziationsreich und ausgesprochen experimentierfreudig, ja gleichsam spielerisch, mit der strengen, auf reine Hell-Dunkel-Werte beschränkten Ästhetik des Messerschnittes. „Ich kombiniere Text und Bild, bis ein Moment der Stimmigkeit auftaucht, der Faszination, Ironie, des Rätsels und des Humors. Wenn Text und Bild eine ungewöhnliche Kombination eingehen, ergibt sich Neues, Ungesehenes, Uneindeutiges.“ Grüblerisch, hintersinnig und mitunter humoristisch gesinnt, gerne auch mit ironischen Brechungen und absurden Wendungen, verarbeitet Eberspächer Aspekte von Alltagsbeobachtungen, von Gehörtem oder Gelesenem, von Selbsterdachtem sowie Irreales und Irritierendes zu einem facettenreichen, weitläufigen Bilder- und Gedankenkosmos, der gleichermaßen surreal wie auch poetisch anmutet. Die ausgeprägte Vorliebe für das Erzählerische, ihre große Fabulierkunst, äußert sich auch besonders eindrucksvoll in den Bilder- oder Malbüchern und den sogenannten Filmkästen. (Zitat aus einem Text von Andreas Gabelmann)

Bild: Ingrid Eberspächer, Das ist heute durchaus auch noch so, 2012
Ausstellungen 2012
bis 15.01.2012
Vernissage: Freitag, 25.11., 19:30 Uhr
"Early Birds"
Moritz Schleime und Marc Gröszer
Moritz Schleime wurde 1978 in Berlin-Ost (Köpenick) geboren. 1984 Übersiedlung nach Berlin-West. 1998 – 2004 Diplom und Meisterschüler an der Kunsthochschule Berlin (KHB) bei Prof. H. Schimansky und Prof. W. Liebmann. 2004 Gründung der Künstlergruppe „Tennis-Elephant“ 2004. Mitbegründer der Produzentengalerie Andreas Wendt. Lebt und arbeitet in Berlin.
"Es geht mir nicht um bestimmte Aussagen, sondern um einen ständigen Dialog mit toten wie lebenden Malern ... das ist eine fast nonverbale Kommunikation. Und es geht im Besonderen immer wieder um die Übermittlung und Transformierung von Lebensenergie. Allgemein hat das Bild bzw. die Kunst für mich immer die Funktion einer Batterie, an der man sich entleeren oder auftanken kann. Der Betrachter hat die Aufgabe zu betrachten, mehr kann ich für ihn nicht tun ... denn alles was ich zeigen kann, habe ich auch nur durch das Betrachten von Dingen gelernt...
Musik ist für mich die aller aller wichtigste Inspirationsquelle die es gibt. Würde ich auf einer fernen Insel in der Karibik leben und recht beständig die neuesten Platten die rocken, die kreativ verrückt sind, hören können, könnte ich wohl eine gewisse Zeit davon zehren, ohne ein aktuell gemaltes Bild gesehen zu haben. Manchmal höre ich einen ganzen Tag auf Repeat einen einzigen Song, das ist dann wie ein Mantra, und man lässt sich vollkommen fallen und versucht die Emotion, die der Song auf einen ausübt, irgendwie in das Bild zu packen. Malerei und Musik hören gehören einfach zusammen. Ich weiß gar nicht, wie man das trennen kann, vielleicht ist das Machen von Musik auch der nächste Schritt nach Malerei, den man gehen muss in seiner Entwicklung. Es geht ja letzten Endes nur um Freisetzung - Freisetzung des Denkens und des Handelns, welches doch zu oft von zu vielen Mauern, die man sich selber macht, behindert wird ... und bei Musik geht das dann mehr 1 zu 1, als bei der manchmal doch sehr zeitaufwendigen Malerei."
Marc Gröszer wurde 1973 in Berlin geboren. 1994-2001 Studium der Bildhauerei an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee.1997-2001 Stipendium der deutschen Studienstiftung. 2003 Meisterschüler. 2002-03 Auslandstipendium Athen. 2008 Eberhard Roters Stipendium Stiftung Preußische Seehandlung, Berlin Lebt und arbeitet in Berlin.
Seine Arbeiten sind intensiv und ruppig, sie laufen allen Konventionen geglätteter Oberflächlichkeit zuwider: melancholisch, manchmal absurd, oft sarkastisch. Sie stehen immer in enger Verbindung mit der Wirklichkeit und fassen die Welt in dunkle, widerspenstige Bilder, wie wir sie lange nicht sahen. Gröszers Arbeiten, meist Bildobjekte auf „armen“ Materialien, sind irgendwo zwischen Zeichnung und Malerei angesiedelt und verbinden Bild- und Wortfetzen, Figuren und Gegenstände, Natur und Künstlichkeit zu sehr eigenwilligen Kompositionen zeitgenössischer Vanitas. (Jury Stiftung Preußische Seehandlung)
Bild: Marc Gröszer, Selbstbildnis als Smutje, Tusche auf Sperrholz, 2010
Courtesy Sør Rusche Sammlung Berlin/Oelde
und Wendt+Friedmann Galerie, Berlin
Bild: Moritz Schleime, Heartbreaker, Öl auf Leinwand, 2007
Courtesy Sammlung Conny Konzack, Berlin
und Wendt+Friedmann Galerie, Berlin
Henning Kles
"Der Himmel hatte die Farbe von kaltem Haferbrei"
28.01.2012 - 11.03.2012
Henning Kles, geb. 1970 in Hamburg, zahlreiche Einzelausstellungen in Berlin, Hamburg, Zürich, Los Angeles etc. zeigt mit seinen düsteren und unheimlichen Bildphantasien eine Gegenwelt zur gestylten Benutzeroberfläche der aktuellen Medien- und Werbewelt.
"Expressionistische Filmklassiker wie „Nosferatu“, aber auch Endzeitfilme wie der 1973 gedrehte „Soylent Green“ dienen Henning Kles ebenso als Quellenmaterial wie - gerade in jüngster Zeit - die ausgetüftelten Silhouetten-Animationsfilme von Lotte Reininger (1899-1981), die vor allem in den 1920er Jahren stilprägend waren.
Die neuen Bilder ähneln zunächst druckgrafischen Arbeiten. Doch jedes Bild ist ein aufwändig hergestelltes Unikat. Henning Kles benutzt für die meist mittel- bis kleinformatigen Bilder eine schwarze Bitumenemulsion, ein kunstfremdes Material also, das eigentlich im Baugewerbe Verwendung findet. Als Bildträger fungieren mitteldicke Malpappen, auf die das zähflüssige Material zunächst flächendeckend aufgetragen wird. Der Malgrund wird dann abgeklebt und mit einer Vorzeichnung versehen. Mit dem Cutter werden anschließend in mehreren Schritten Teile der Flächen wieder abgenommen. Kles trifft dabei ähnliche künstlerische Entscheidungen wie bei der Herstellung einer Radierung, eines Holzschnittes oder einer Lithographie. Abschließend wird die Farbe mit Balsamterpentin vorsichtig entfernt. So entsteht in einem subtraktiven Prozess das fertige Bild in changierenden Dunkelbraun-, Ocker- und Schwarztönen. In ihrer Reduziertheit auf Hell-Dunkelkontraste erscheinen Kles‘ neue Arbeiten zunächst scherenschnitthaft. Doch gleichzeitig umgibt sie ein rauchig-toxisches Sfumato: Farbreste, Terpentintropfen und Verwischungen sorgen für Weichzeichnereffekte". (Nicole Büsing and Heiko Klaas)
„Alle Vorlagen, die ich benutze, egal ob Filmstills oder Zeitungsausschnitte, sind von Bedeutung durchzogen und müssen erst einmal von mir daraufhin abgeklopft werden, also herausgezogen werden aus dem Kontext, damit sie dann auf der Leinwand neu arrangiert werden können, ihnen eine unbenutzte Bühne bereitet und der Blick darauf frei werden kann, damit neue Assoziationen überhaupt möglich werden.“ (Henning Kles)
Bild: Henning Kles, delfty, 2010
Forum regional
Gudrun Schillinger
"Rendez-vous der Farben"
03.02.2012 - 22.03.2012
Gudrun Schillinger (geb. 1942 in Mannheim) ist eine vitale Künstlerin und mutig obendrein. Sie setzt dem von Werbestrategen als Marketinginstrument missbrauchten oberflächlichen Frauenakt weibliche Körperwelten als Land- und Schatzkarten einer anderen, tiefgründigen Weiblichkeit entgegen ... Hinter ihren Akten steht ein Begriff von Schönheit und weiblicher Ästhetik, der die Kratz- und Schleifspuren des ganz realen Lebens nicht übertüncht, sondern zum Inhalt der Kunst macht. Dies beginnt bei den vielfältigen Techniken, die Gudrun Schillinger im Schaffensprozess einsetzt, und endet beim Motiv und der mit ihm verbundenen Botschaft. (Reinhard Valenta)
Bild: Gudrun Schillinger, Es grünt so grün, 2008
Stefan Bergmann
"Eremitage"
24.03.2012 - 06.05.2012
Stefan Bergmann wurde 1946 in Radeberg geboren. Nach seinem Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe (Meisterschüler von Horst Antes) folgten Studien in England, Indien und Japan. Seit seiner Rückkehr 1979 lebt und arbeitet Stefan Bergmann in Murg-Oberhof.
"Im Murgtal, in dessen unmittelbarer Nähe ich lebe, erinnern mich die mit Moos bewachsenen Bäume an die Einsiedelei des Isenheimer Altars. Ich spüre, dass Grünewald in einer ähnlichen Landschaft lebte. Für die“ Eremitage“ – Serie, an der ich zur Zeit arbeite, male ich diese bemoosten Bäume. Eigentlich sind es nur die Äste, die ich aus ihrer Umgebung isoliere. Als Hintergrund lasse ich die rohe Leinwand stehen, als Hinweis auf die materielle Realität des Bildes. Durch diese Reduzierung erhält das Leinen für mich eine ähnliche Bedeutung wie in der mittelalterlichen Malerei der Goldgrund. Flachs wird zu Gold, so wie im Märchen." (Stefan Bergmann)
Bild: Stefan Bergmann, Eremita II, 2011
Forum regional
Manfred Schlindwein
"Holzschnitte - beidseitig"
30.03.2012 - 03.06.2012
Manfred Schlindwein, geb. 1950 in Offenbach, Studium an der Grafischen Fachhochschule Stuttgart und Kunst/Pädagogik in Freiburg, 1998 "Kunstpreis der Stadt Bühl für Druckgrafik", lebt heute in Gengenbach.
"Losgelöst von der Wiedergabe gegenständlicher Vorstellungen steht das Wechselspiel von Farbe und Form im Mittelpunkt des bildnerischen Interesses von Manfred Schlindwein. Die semantische Bedeutung des organischen Stoffes und die inhaltlich darin mitschwingende Wertigkeit sind darüber hinaus für den Künstler von Wichtigkeit. Die Transparenz der Druckschichten, die Schwerelosigkeit der grafischen Zeichen und die Überlagerungen einzelner Bildpartien werden durch das dünne Seidenpapier, das ihm neben Transparent- und Zeitungspapier, Karton und Nessel hauptsächlich als Druckträger dient, zusätzlich in ihrer Wirkung betont". (Sabine Heilig)
Bild: Manfred Schlindwein, Drucksache
Barbara Ehrmann
„Tikatatoutine“ - Zeichnungen, Collagen in Wachs, Installation
12.05.2012 - 24.06.2012
Barbara Ehrmann 1962 in Ravensburg geboren, studierte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart und an der Cite International des Arts, Paris. 1996-2002 mehrere Aufenthalte in Paris. Seit 1991 Atelier in Ravensburg.
"Schon seit vielen Jahren inspirieren mich für meine künstlerische Arbeit prähistorische Felsbilder, was neuerdings wiederbelebt wurde durch die Begegnung mit Jahrtausende alten Felsbildern in der kargen Saharawüstenlandschaft des Tassili n’Ajjer (Südostalgerien). Unterwegs zu sein an geheimen Plätzen von sakraler Aura und die unmittelbare Erfahrung archaischen Nomadenlebens, wo alles auf das Wesentliche reduziert ist, erlebe ich als wohltuenden Kontrapunkt zu unserem komplexen, reizüberfluteten Leben. Bilder von Tänzern und Schamanen, von Jägern und Tieren auf Felswänden inmitten einer vormals grünen und belebten, heute menschenleeren und lebensfeindlichen Umgebung. Fasziniert von Ausstrahlung, Bannkraft und Lebensfülle der Gravuren und Malereien entstehen anhand kleiner Reiseskizzen Bildserien, in denen ich versuche, den Zauber und die Magie dieser rätselhaften Zeichenfragmente und Bildchiffren festzuhalten und mit meiner eigenen Bildsprache zu verbinden. Auf hellen, wachsgetränkten und dadurch leicht transparent wirkenden Bahnen von Japanpapier versuche ich mit grafisch kargen Mitteln lediglich eine leise Anmutung, manchmal eher einen beunruhigenden Traum magischer Vergangenheit hervorzurufen. In sehr sparsamen Setzungen, Linien, auch Punktfeldern, meist in schwarz - weiß, werden die „entdeckten“ und frei interpretierten Bildzeichen in einen eher labilen Schwebezustand, in ein Kräftespiel abstrakter, intuitiv gezeichneter Formen und Felder eingebaut. Nur gelegentlich zartes Graugrün, erdiges Rot oder sparsam leuchtendes Orange. Linien, die ferne Horizonte und endlosen Raum suggerieren. Scharf konturierte Zeichnung, die von unscharfen Sprühspuren wie Schatten umspielt wird und sich im luftleeren Raum aufzulösen scheint. Ein Versuch, diese im Verschwinden begriffenen uralten kulturellen Spuren in meinen Zeichnungen weiterleben zu lassen". (Barbara Ehrmann)
Bild: Barbara Ehrmann, Tikatoutine, 2011
Forum regional
Dagmar Roos
"Geheimnisvoll und rau – Ansichten über Afrika"
Malerei und Objekte
15.06.2012 - 09.09.2012
Die in Schwaz/Tirol geborene Dagmar Roos studierte an der Staatlichen Kunstakademie Stuttgart und ist seit 1998 freischaffende Künstlerin.
Die Künstlerin Dagmar Roos hat eine sehr ausdrucksstarke Bildsprache. Die Natur, die Gegenstände und fremden Kulturen, die sie auf ihren vielen Reisen beobachtet und erlebt, beflügeln ihre Phantasie. So entstehen großzügig angelegte Bilder mit großen Farbformen, teils abstrakt, teils mit gegenständlichen Elementen. Sparsam eingesetzte Farben kontrastieren mit großzügig aufgetragenen, gemischten Farben.
Bild: Dagmar Roos, Flusspferd, 2010
GAMA
"DAS FEST "
07.07.2012 - 19.08.2012
Gama wurde 1977 in Baotuo (Mongolei) geboren, 1996-2000 Studium an der Central Academy of Fine Arts, Peking, China, 2002-2007 an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste in Karlsruhe, lebt und arbeitet in Berlin.
Die meist großformatigen Ölbilder des jungen mongolischen Malers faszinieren durch dessen Farbwahl, wirken wie das Bühnenbild einer surrealen Theaterinszenierung. Es sind irreale Raumwelten, die phantastische Elemente wie Zauberwesen einer Märchenwelt beinhalten. Scheinbar geschlossene Räume zeigen Decke, Boden, Wand in die auch immer wieder Natur in Form von Felswänden, Bäumen, Pflanzen und Erde eindringt. Imaginäre Orte, unter anderem angedeutet durch verzerrte Perspektiven. Während Gama sich weigert, in seinen Bildern mehr als "Farbe auf Leinwand" zu sehen, vermitteln die koboldhaften Figuren in den Bildern, die im Verhältnis zum Rest des Bildinhaltes winzig klein sind, ein Gefühl von Einsamkeit, Verlorenheit und Angst. (Galerie Haas & Fuchs, Berlin)
Bild: GAMA, seltene Erden, 2011
Gero Hellmuth
"Werkschau"
01.09.2012 - 14.10.2012
Gero Hellmuth, 1940 in Neustrelitz geboren, Abitur in Stuttgart, Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe und Studium der Kunstwissenschaften und Philosophie in Freiburg, Karlsruhe und Stuttgart. Lebt und arbeitet sei 1971 in Singen.
Neben seinen großen Arbeitszyklen „.. dass sie leben“ Hiob und Elias ist er auch der Schöpfer des Singener Narrenbrunnens. In seiner Werkschau zeigt Gero Hellmuth unter anderem neueste Arbeiten und Installationen aus seinem Zyklus "Dialog". Zur Arbeitsweise von Gero Hellmuth schreibt Friedhelm Mennekes (Auszug zu Hiob): "Hellmuths Kunst hilft Fragen zu erheben, ohne sie zu formulieren; er zeigt die Freiheit der Kunst auf, die darin besteht, Fragen als Fragen zu gestalten, ohne sie in eine direkte oder voreilige Antwort zu überführen; ihr Sinn liegt oftmals eben nicht in sprachlichen Antworten, sondern in den schweigenden Räumen und Augenblicken zwischen den Fragen selbst".
Bild: Gero Hellmuth aus der Zyklus Dialog 2011
Forum regional
Equinox, Lichtkunstprojekt – Sebastian Neitsch
16.09.2012 - 07.10.2012
Eröffnung am 15.09. zur Museumsnacht
Sebastian Neitsch wird die ersten drei Räume des Museums mit interaktiven Kunstwerken bespielen, darunter eine auf die Geräusche der Besucher reagierende Projektionsfläche, ein weißer Lichtwürfel, der vor den Besucher flüchtet ("Scares Cube") etc. Die Ausstellung findet als Auftakt des Lichtkunstprojektes "Equinox" statt. Zur herbstlichen Tag- und Nachtgleiche am 22. September werden 18 Künstler im Bereich der Engener Altstadt die Nacht in ihrer ganzen Widersprüchlichkeit erfahrbar machen und ein poetisches Feuerwerk in den Köpfen der Besucher zünden.
Sebastian Neitsch, Hamburg, geb.1982. Er studierte Multimedia-Design in Halle (Saale) und Interface Cultures in Linz. Er war als Dozent an der Kunstuniversität Linz, an der HDK in Halle, der Santral Universität in Istanbul, in Leipzig und in Graz beschäftigt. Im Jahr 2009 war er als Designer und Entwickler für das Futurelab Linz tätig. Von 2009 bis 2010 arbeitete er am österreichischen Pavillon bei der EXPO in Shanghai.
Der Künstler und Designer ist mit einer Vielzahl von Preisen und Förderungen ausgezeichnet worden: 2008 wurde ihm der Annual Media Award08, für seine interaktive Visualisierung „worldwidevip“ überreicht, die er für Vanity Fair realisiert hat; 2010 förderte die Stadt Friedrichshafen seine Arbeit; für das Jahr 2011 erhielt er ein Stipendium der Kunststiftung Sachsen-Anhalt für eine zweimonatige Künstlerresidenz in Istanbul.
Bild: Sebastian Neitsch, Scared Cube
Forum regional
Annerose Braun
"herbstzeitlos" - Malerei
12.10.2012 - 18.11.2012
Annerose Braun, geb. 1949 in Belsen/Tübingen, studierte von 1993 – 1997 an der Freien Kunsthochschule Nürtingen und ist seitdem freischaffende Künstlerin.
"Vieles, was auf der Leinwand von Braun geschieht, kann man mit den Begriffen Zudecken, Aufdecken und Stehen lassen beschreiben. Es ist daher nichts anderes als der Versuch der biografischen unmittelbaren Selbstdarstellung. Eine Auseinandersetzung mit eben jenen Rissen zwischen dem Ich und dem Selbst. Malen wirkt hier wie ein direktes Handeln aus einer biografischen Frage heraus, Spur einer Gestik, Choreografie einer Rhythmik, so dass auch die Beschaffenheit des Malfeldes zur Botschaft wird. Der Strich des Pinsels ist ein suchender, der sich aus der Psyche herausspinnt. In ihm übersetzt sich Bildnerisches. Leben und Arbeit sind hier kurzgeschlossen. Das Leben als Vorgeschichte wird dann wichtig – Verwundungen, Kratzspuren, pastoses Übermalen sind als Texturen Dokumente des Selbstausdrucks". (Ursula Stinkes)
Bild: Annerose Braun, Vom Werden und Vom Fliegen, 2005
Christian Achenbach
„Bahomas“
27.10.2012 -09.12.2012
Christian Achenbach, geb. 1978 in Siegen, zahlreiche Einzelausstellungen in Berlin, Modena und Kopenhagen, lebt heute in Berlin.
"Nicht nur, weil ein Schlagzeug in der Ecke steht. Achenbach hat mal in einer trashigen Elektropunkband gespielt, und die Bilder, mit denen er vor zwei, drei Jahren auf sich aufmerksam machte, waren vor allem musikalisch inspiriert: Er malte Bandszenen mit headbangenden Sängern und Slacker-Gitarristen, ließ Farbkaskaden aus Keyboards aufsteigen und Plattenspieler psychedelische Spiralen ausspucken. Den schnellen Comicstrich hatte der 1978 geborene Achenbach, der vor gut zehn Jahren aus dem westfälischen Siegen nach Berlin kam, bei Jim Avignon gelernt, mit dem er einige Jahre lang zusammenarbeitete. Doch die leichthändigen Skizzen reichten ihm auf Dauer nicht. Er studierte an der Berliner Universität der Künste bei Daniel Richter, arbeitete bei Anselm Reyle, experimentierte mit Farbe und Abstraktion und setzt das heute in seinen großformatigen Gemälden souverän um. Schon auf den Bandbildern wurde geschüttet, gesprüht, gekleckst, fraß die reine Malerei an den Motiven.
Jetzt versucht sich Christian Achenbach an einer neuen Serie, die ohne Figuren auskommen soll: „Die Malerei muss ja für sich stehen“, sagt er. Stillleben sind das aktuelle Thema: ein riesiger Blumenstrauß, auf dem die Farbpalette explodiert, ein Ateliertisch, über dem kubistische Kuben in Neonfarben zersplittern. Oder ein Grammofon, aus dem sich eine bunte Op-Art-Schleife ergießt. Fehlt nur noch die Musik dazu." (Elke Buhr, Monopol Magazin für Kunst und Leben, 2009)
Bild: Christian Achenbach, Dizzy Dizzy, 2011
Forum regional
Heiko Haschlar "Neue Horizonte – gemalte Geschichten"
30.11.2012 - 13.01.2013
Von 1970 -1974 studierte Heiko Haschlar an der Bodensee Kunstschule in Konstanz Grafik Design und Malerei und arbeitet seit 1976 selbständig als freischaffender Künstler und Grafik Designer. Dozent für Graphik und Typographie an der Kunstakademie am Bodensee, zahlreiche Ausstellungen in Deutschland, der Schweiz und in Frankreich.
Stuhllehne begegnet Strand, eine fliegende Fischfeder einem Turm mit Spitzhaube, ein roter Riesenhut schwebt vor einer Landschaft – Heiko Haslars Bildfindungen resultieren aus dem ungewohnten Zusammentreffen unterschiedlicher Elemente einer Realität, die uns allen bestens vertraut scheint – und wirken doch, rational und surreal verfremdet, erfrischend, inspirierend, Augen öffnend.
Bild: Heiko Haschlar, ...immer noch kopflos. Der Hut 2010
Ausstellungen 2011
bis 9. Januar 2011
Vernissage 5. November, 19.30 Uhr
Marita Fraser, "Love of Diagrams"
Die australische, in Wien lebende Künstlerin Marita Fraser gehört zur Generation junger Künstler, die auf die Tradition der modernen Abstraktion zurückgreifen und diese mit völlig neuen Inhalten und emotionalen Werten aufladen. So werden "Diagramme" nicht nur als in einer Relation zueinander stehende, bloß geometrische Formen genutzt. Durch die materielle Verselbstständigung der Farbe und die Evokation elementar menschlicher Emotionen entstehen scheinbare Paradoxien ("Love of Diagrams"), deren körperliche Farbpräsenz (oder -absenz) Formstrenge mit einer elementaren, lebendigen Sinnlichkeit verbindet.
Bild: Marita Fraser
Forum Regional
bis 9. Januar 2011
Vernissage 5. November, 19.30 Uhr
Alex Lawler, "City Lights"
Alex Lawler wurde 1981 in Mailand geboren, ist britischer und australischer Staatsbürger und lebt heute in Wien. Er gehört zu jenen vielversprechenden jungen Künstler-Talenten, deren gelebte Internationalität am hohen Reflexionsniveau ihrer künstlerischen Sprache ablesbar ist. In seinen Arbeiten untersucht Lawler die formalästhetischen Eigenschaften des Postminimalismus und entwickelt sie weiter, indem er sie mit Gefühlswerten und sinnlichen Qualitäten anreichert. Indem er in seinen Arbeiten Objektkunst mit Malerei, Design und Kunst in einen unmittelbar anschaulichen Zusammenhang bringt, bindet er die minimalistischen Prinzipien der Selbstreflexion und des Objektivismus zurück in die Welt alltäglicher Erfahrungen.
15.01.2011 - 13.02.2011
Vernissage: Freitag, 14.01., 19:00 Uhr
Manfred Emmenegger - Kanzler und Johanna Helbling-Felix
"Z W I S C H E N R Ä U M E"
Manfred Emmenegger - Kanzler absolvierte nach seinem Studium der Geologie an der Uni Freiburg eine Ausbildung zum Keramiker, dem sich ein Studium an der FH Niederrhein/Krefeld bei Prof. H.J. Albrecht anschloss. Seit 1988 ist er als freischaffender Bildhauer tätig. Er erhielt für seine Arbeiten zahlreiche Preise und Auszeichnungen.
Die Einfachheit der Arbeiten Manfred Emmenegger - Kanzlers erweist sich stets als trügerisch, resultierend aus der sorgfältig geplanten Komplexität einer Anordnung von differentiellen Elementen, die untereinander ein dialektisches Spiel von Gegensätzen entfalten: Form und Materie, Körper und Leere, Gerade und Krümmung, Ecke und Rundung, Innen und Außen, Vorne und Hinten, Oben und Unten usf.. (Walter H. Lokau)
Johanna Helbling-Felix studierte an der Europäischen Akademie für Bildenden Kunst in Trier bei Harald Fuchs, Ulf Runghagen. Mehrere Arbeitsaufenthalte im Kloster Irsee, Uni Augsburg und artist in residence, Sydney College of the Arts Universität Sydney.
Johanna Helbling- Felix sagt zu ihren Arbeiten: "Zeichnung und Luftfotografie sind meine künstlerischen Medien, Die Blickrichtung aus dem Luftraum auf die Landschaft ist die entscheidende Arbeitsperspektive. Während traditionell der Künstler die Staffelei in der Landschaft aufstellt, schaffe ich mir durch das Abheben mit einem Flugzeug eine andere Perspektive und zugleich eine größere Distanz zu der unter mir liegenden Landschaft. Mit Zeichenmaterial, Ölkreiden, Bundstiften, Bleistiften entstehen Interpretationen der überflogenen Landschaften".
Bild: Emmenegger-Kanzler, Nest I, Schamotteton, 2009
Bild: Johanna Helbling-Felix Bild Blick auf die Erde, Fotografie/Zeichnung, 2010
Forum Regional
15.01. - 13.02.2011
"Sammlung des Kunstvereins – Stubengesellschaft Engen"
Der Kunstverein - Stubengesellschaft ist ein eingetragener Verein, der sich der Sammlung und Bewahrung von Kunst widmet. Er arbeitet eng mit dem Städtischen Museum Engen + Galerie zusammen. So werden z. B. jedes Jahr mehrere Ausstellungen von der Stubengesellschaft organisiert, wodurch regionale und überregionale Beziehungen zu anderen Vereinen, Museen und Künstlern geknüpft werden. Außerdem sammelt der Verein Kunstwerke, die dem Museum als Dauerleihgaben zur Verfügung gestellt und hier in Auswahl gezeigt werden.
Die Ausstellung dokumentiert die Aktivitäten des Kunstvereins für die Stadt Engen ebenso wie die Vielfalt seiner Sammlung.
Bild: Marianne Hagemann, Sanftheit 2005, Mischtechnik auf Bütten
01.03.2011 - 29.05.2011
Vernissage: Sonntag, 27 2., 11.30 Uhr
Sonderausstellung "Die deutsche Avantgarde um Adolf Hölzel – Baumeister, Schlemmer, Ackermann..."
Die herausragende Stellung Adolf Hölzels (1853 – 1934) für die Entwicklung der europäischen Moderne wurde lange Zeit unterschätzt. Der experimentelle Zeichner, Maler und Theoretiker war ein »behutsamer Avantgardist«, dessen revolutionäre Kunstauffassung in der Tradition wurzelte. Als Lehrer inspirierte er eine ganze Generation hochtalentierter junger Künstler, die sich an der Stuttgarter Akademie um ihn versammelten und selbst Kunstgeschichte schreiben sollten. Unter ihnen so bekannte Namen wie Willi Baumeister, Oskar Schlemmer, Hermann Stenner, Ida Kerkovius und Max Ackermann. Damit wurde Stuttgart – neben München (»Blauer Reiter«) und Dresden/Berlin (»Brücke«) zum dritten Zentrum der Moderne in Deutschland.
Seit 1905, als Hölzel an die Stuttgarter Akademie berufen wurde, werden Form und Farbe in seinen Bildern zunehmend autonom und damit unabhängig von den dargestellten Bildgegenständen. Im gleichen Jahr entsteht, viele Jahre vor Kandinsky, mit »Komposition in Rot I" die erste weitgehend gegenstandsfreie Komposition. Nach seiner Devise »jeden Tag von vorne anfangen« pflegte er am Morgen seine Arbeit mit zeichnerischen Übungen der Hand, mit »tausend Strichen« einzuleiten, um den kreativen Prozess intuitiv zu stimulieren – eine für die damalige Zeit völlig undogmatische Herangehensweise an künstlerische Aufgaben. In dieser anregenden »künstlerisch-menschlichen Atmosphäre«, die Hölzel auch in seiner Malklasse herzustellen verstand, »waren die Wechselwirkungen aufeinander höchst fruchtbar«, erinnerte sich Oskar Schlemmer.
Die Ausstellung zielt darauf, künstlerische Beziehungen und Dialoge zwischen Hölzel und seinen Schülern anschaulich werden zu lassen – von der Aneignung der Hölzelschen Lehre bis zum offenen Widerspruch und der Entwicklung eigenständiger Positionen. Hier stehen nicht nur ganz unterschiedliche künstlerische Temperamente und Begabungen im Wettbewerb, auch die Nahtstelle der Bildauffassung am Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert wird sichtbar.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Parallel zur Engener Ausstellung zeigt die Wessenberg Galerie in Konstanz "Auf eigenen Wegen. Adolf Hölzel und seine Schweizer Schüler" 20.02. - 8.05.2011
Flyer zur Sonderausstellung 2011 im PDF-Format (613,5 KB)
Fotos von der Sonderausstelung 2011
Öffentliche Führungen
An folgenden Sonntagen, jeweils um 15.00 Uhr: 6. / 20. März; 3. / 10. / 24. April; 1. / 15. / 29. Mai und nach Vereinbarung (Telefon 07733 502-211 oder email: MDurner@engen.de)
Museumspädagogische Veranstaltungen für Erwachsene
Freitag, 4. März, 18.30 Uhr; Donnerstag, 14. April, 18.30 Uhr; Freitag, 20. Mai, 10.00 Uhr. Infos und Anmeldung unter 07733 502211 oder MDurner@engen.de
Sammlerführung
Am Sonntag, den 17. April 2011, 15.00 Uhr führt der Sammler und Leihgeber Prof. Dr. Hermann-Josef Bunte, Hamburg, persönlich durch die Ausstellung.
Öffnungszeiten
Dienstag - Freitag: 14 - 17 Uhr
Samstag und Sonntag: 10 - 17 Uhr
Das Museum ist an allen Feiertagen von 10 – 17 Uhr geöffnet:
7.3. (Rosenmontag), 22.4. (Karfreitag), 25.4. (Ostermontag)
Eintritt
5 Euro/erm. 4 Euro
Schulklassen frei
Kombiticket
Wer die Ausstellungen in Konstanz und Engen besuchen möchte, kann in beiden Museen ein ermäßigtes Kombiticket zum Preis von 9 bzw. 7 Euro erwerben.
Bild: Adolf Hölzel, Akt vor gelber Wand, um 1908/10
10.06. - 24.07.2011
Vernissage: Donnerstag, 09.06., 19:30 Uhr
Tom Leonhardt
" F a r b l o s "
Tom Leonhardt, in Rielasingen geboren, studierte nach seiner Bauzeichnerlehre und Arbeit als wissenschaftlicher Zeichner beim Landesdenkmalamt Baden-Württemberg, an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart Freie Grafik bei Prof. Schoofs. Von 1987 – 1991 Konzeption und Organisation von „Kunst im Umspannwerk“, Singen und von 1993-1997 Kurator der Galerie für zeitgenössische Kunst im Wasserturm Konstanz. Seit 1980 Ausstellungen/Beteiligungen in Deutschland und dem Ausland mit Ankäufen in öffentlichen und privaten Sammlungen.
Mit kleinformatigen und großformatigen Tuschezeichnungen auf Papier umkreist der Künstler Tom Leonhardt über Jahre einzelne Themen. Es entstehen so große Einzelblöcke von Zeichnungen mit Titeln wie „Rudern für Liebhaber“ oder „Stille Tage in Guantanamo und anderswo“.
Die aktuellen großformatigen Ölbilder loten die technischen Grenzen dieser Maltechnik aus , auf einem Thema das traditioneller nicht sein könnte, der Landschaftsmalerei. Immer auf der Suche nach dem ungesehenen Bild.
Bild: Tom Leonhardt, Weißquadrat, 2010
17.06. - 31.07.2011
Vernissage: Donnerstag, 16. 06., 19.30 Uhr
"Stadtbrand Engen 1911 - Ausstellung zum Gedenken der Brandkatastrophe vor 100 Jahren"
Die Ausstellung erinnert an den Stadtbrand in Engen, der sich vor 100 Jahren ereignete und einen großen Teil der Altstadt zerstörte. Es brannten 32 Häuser nieder, wodurch viele Menschen über Nacht obdachlos wurden.
Die Ausstellung knüpft auch an die vorangegangenen Feuerwehrausstellungen an. Die letzte Ausstellung von 2007 ist noch lebhaft in Erinnerung durch die Oldtimerausstellung in der Innenstadt, bei der auch an den Stadtbrand mittels bengalischer Beleuchtung in der Altstadt erinnert wurde.
Der Stadtbrand von 1911 war wohl die größte, jedoch nicht die einzige Brandkatastrophe in Engen. Bereits 1864 brannte die Schlossmühle unterhalb des Krenkinger Schlosses nieder. Der Brand im Altstadtbereich hatte viele sehr persönliche Schicksalsschläge zur Folge.
Die Ausstellung würdigt nicht nur den Jahrestag des Stadtbrandes, sondern dokumentiert darüber hinaus, welche Auswirkungen die Katastrophe auf Familien und Stadt hatte. Ebenso sollen historische Verfahren des Löschwesens gezeigt werden.
Als Rahmenprogramm bietet die Feuerwehr Engen am Festwochenende Freitag, 17. Juni bis Sonntag, 19. Juni 2011 verschiedene Veranstaltungen.
Foto: Stadtarchiv
Blick von der Hauptstrasse in Richtung Marktplatz
Veranstaltung - Stadtbrand 1911
Freitag, 17. Juni 2011: Festeröffnung im Zelt im Stadtgarten
Samstag, 18. Juni 2011: Wettbewerb für historische Handdruck-Feuerspritzen um den Wanderpreis S. K. H. Max Markgraf von Baden. Initiator: Landesfeuerwehrverband Baden-Württemberg
Sonntag, 19. Juni 2011: Darstellung des Brandes und der Löscharbeiten von 1911 mit historischen Handruckspritzen am Original-Schauplatz in der Engener Altstadt durch die Feuerwehr Engen und einigen der am Wettbewerb teilnehmenden Löschmannschaften.
Montag, 4. Juli 2011, 16.30 Uhr: Gedenken der Anwohner der Lupfenstrasse an den Ausbruch der Brandkatastrophe Mit Ruf des Nachtwächters/der Bürgerfrau, Inszenierung der ersten Löschversuche, Festvortrag, geführtem Rundgang und Sektempfang
Download des detaillierten Programmes im PDF-Format (12 KB) (13,2 KB)
06.08. - 18.09.2011
Vernissage: Freitag, 05.08., 19:30 Uhr
Ottmar Hörl, "Bild-Störungen"
Hörl's Interventionen ereignen sich im Spannungsfeld von Natur - Kunst - Gesellschaft. Die in seinen Kuhprojekten, seinen Stilleben und seinen Arbeiten mit Kunststoffpflanzen erkennbare Dialektik von Kunst und Natur stellt dabei eine thematische Variation der übergeordneten Fragestellung nach dem Verhältnis von Chaos und Ordnung dar. Auf den ersten Blick könnte man versucht sein, Natur mit Chaos und Kunst mit Ordnung gleichzusetzen. Diese Gleichung geht aber nicht auf. Hörl zeigt dies, indem er seine Besenobjekte, Sinnbilder des Ordnungswillens, immer wieder aus Rosshaar fertigen läßt, während seine grünwuchernden Gras- , Myrten- und Efeustücke, Sinnbilder des Natürlichen, aus purem Kunststoff bestehen.
Egal, ob er wie beim > Kuhprojekt < (1986) einer kleinen Herde von Kühen jeweils ein den Körpermaßen angepasstes Gehäuse aus transparentem Wellpolyester überstülpt, ob er einen uniformierten Präzisionsschützen der Polizei zwei Schüsse auf die Glasfront des Frankfurter Historischen Museums abgeben (By the way, 1991)1 oder ob er eine Kamera den eigenen Sturz vom Hochhaus bis hin zur unvermeidlichen Zerstörung beim Aufprall filmen läßt - stets offenbart sich in Hörls Arbeiten das Spannungsverhältnis von Chaos und Ordnung, stets deckt er Strukturelemente unserer materiellen und sozialen Welt auf und denkt sie zu Ende...
Trotz ihrer prinzipiell konzeptuellen Anlage und trotz ihrer mitunter reichlich fremd erscheinenden Ausgangsmaterialien sind die Arbeiten Hörls von einer ausgeprägten Ästhetik gekennzeichnet. Durch Isolation und Häufung, durch Arrangement und Assoziation, durch Reihung und Rhythmisierung gelingt es ihm, Objekten banaler funktionaler Bedeutung neue ästhetische Qualitäten abzuringen. Wenn Installationsrohre zu > Skulpturen im gordischen Stil < (1998) mutieren, dann vollzieht sich hierin nicht nur eine ironische Rückverwandlung der technischen Welt in ein mythisches Zeitalter, sondern offenbart sich zugleich ein gekonntes Spiel mit der Schönheit des Bizarren. So sehr Hörls Arbeiten die Auseinandersetzung mit Fragen der natürlichen und gesellschaftlichen Wirklichkeit eingeschrieben sind, so sehr artikulieren sie doch immer auch kunsthistorische und kunstimmanente Zusammenhänge. Ästhetik, Ironie und Zitat, vielfach schon in den Titeln angelegt, stellen so wesentliche Momente seiner Arbeiten dar.
Versucht man am Ende die künstlerische Strategie Hörls auf den Begriff zu bringen, kann man sich auf seine selbstformulierte Beschreibung von Plastik als Organisationsprinzip berufen. Sie bezeichnet zweierlei: das Verfahren des Künstlers, Objekte seiner Wahl ihren physischen wie visuellen Anlagen gemäß in einem experimentellen Sinne zu ordnen und zu strukturieren, bis sie zu strahlen beginnen, und das Erkenntnisinteresse des Künstlers, Ordnungssysteme unserer Gesellschaft, wie sie in den Materialien (Kunststofffertigteile), Werkzeugen (Fotoapparate, Schablonen) und sozialen Übungen (Opernfestspiele) verborgen sind, aufzuspüren, sie in ihrer Regelhaftigkeit zu Ende zu denken und so zumindest ansatzweise eine Reflexion über ihre Sinnhaftigkeit anzuregen. (Thomas Knubben)
Die Ausstellung zeigt einen markanten Querschnitt der Arbeiten des Künstlers. Fünf Studenten der Klasse von Ottmar Hörl, Akademie der Bildenden Künste Nürnberg, werden durch gezielte Interventionen die Arbeiten ihres Lehres stören.
Gabriel Bethlen
Sarah Erath
Maria Gleu
Urban Hüter
Michael Roggon
Bild: Ottmar Hörl, Die drei Grazien nach Jean-Baptiste Regnault (1793)
Weitere Informationen zur Ausstellung
01.10. - 13.11.2011
Vernissage: Freitag, 30.09., 19:30 Uhr
Donna Stolz
cover. your. tracks.
Donna Stolz, geboren 1977 in England , lebt und arbeitet derzeit in Berlin. 2004 beendete sie als Meisterschülerin der Klasse von Prof. Franz Ackermann ihr Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe und studierte anschließend, im Rahmen eines Fulbrightstipendiums, ein Jahr im MFA Programm der University of Massachusetts, Dartmouth/USA bei Prof. Anne Leone. 2002 Preisträgerin der Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe. 2004/05 Fulbright Stipendium. 2006 Debütantenausstellung der Staatl. Akademie der Bildenden Künste. 2007/08 Atelieraufenthalt in Seattle, WA. Werke der jungen Künstlerin befinden sich u.a. in der Sammlung Würth, Hurrle, Wickleder Schloss Leinzell. Ausstellungen unter anderem in Berlin, Karlsruhe, Baden-Baden, Erstein(FR) und Seattle (USA)
Donna Stolz' Arbeiten bewegen sich hauptsächlich im Bereich naturalistisch- figurativer Malerei, wobei sie lebensgroße Ganzkörperportraits in einer meist monochromen, atmosphärisch aufgeladenen Fläche schweben lässt. Die Bilder erzählen die Geschichte eines Moments, hinterfragen Identität, Rollenerwartung und Beziehungsgeflechte aus dem direkten Umfeld der Künstlerin. Während die gegenständlichen Darstellungen in Donna Stolz' Bildern - Personen, Tiere, Kleidung Gegenstände - eine metaphorische Leseart fordern, überlassen die eher monochromen Hintergründe den Betrachter gänzlich seiner eigenen Assoziation und Empfindung. Es entsteht eine Spannung zwischen dieser entleerten Fläche und dem Realismus der abgebildeten Person, wobei durch verschiedene Elemente wie Linien, Streifen, Punkte oder Zeichnungen, welche die Bilder durchwirken, eine Art Vermittlung stattfindet. Jedes Bild trägt Spuren einer persönlichen Geschichte und enthält codierte biographische Informationen, zu denen die Bildtitel - meist Zitate aus Songtexten - einen Einstieg ermöglichen.
Bild: Donna Stolz, "running out of fools", Öl auf Leinwand, 2009
Forum Regional 23.09. - 13.11.2011
Vernissage: Donnerstag, 22.09., 19:30 Uhr
Krista Schmid-Siegelin
"Von der Unsachlichkeit der Dinge"
Christa Schmid-Siegelin wurde 1942 geboren und wohnt heute in Salem. 1973-78 studierte sie an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste und Universität Stuttgart.
Gezeigt werden farbbetonte, meist großformatige Bilder. Reduktion und Vereinfachung sind intensitätsverstärkende Stilmittel. So sind die Arbeiten teilweise abstrakt, aber auch die gegenständlichen Bilder meinen mehr als nur die bloße Sache, denn die den Menschen umgebenden Dinge sind die materielle Verkörperung seiner Gefühle, seines eigenen Wesens.
Bild: Krista Schmid-Siegelin, Regattasieger, 2010
26.11.2011 - 15.01.2012
Vernissage: Freitag, 25.11., 19:30 Uhr
"Early Birds"
Moritz Schleime und Marc Gröszer
Moritz Schleime wurde 1978 in Berlin-Ost (Köpenick) geboren. 1984 Übersiedlung nach Berlin-West. 1998 – 2004 Diplom und Meisterschüler an der Kunsthochschule Berlin (KHB) bei Prof. H. Schimansky und Prof. W. Liebmann. 2004 Gründung der Künstlergruppe „Tennis-Elephant“ 2004. Mitbegründer der Produzentengalerie Andreas Wendt. Lebt und arbeitet in Berlin.
"Es geht mir nicht um bestimmte Aussagen, sondern um einen ständigen Dialog mit toten wie lebenden Malern ... das ist eine fast nonverbale Kommunikation. Und es geht im Besonderen immer wieder um die Übermittlung und Transformierung von Lebensenergie. Allgemein hat das Bild bzw. die Kunst für mich immer die Funktion einer Batterie, an der man sich entleeren oder auftanken kann. Der Betrachter hat die Aufgabe zu betrachten, mehr kann ich für ihn nicht tun ... denn alles was ich zeigen kann, habe ich auch nur durch das Betrachten von Dingen gelernt...
Musik ist für mich die aller aller wichtigste Inspirationsquelle die es gibt. Würde ich auf einer fernen Insel in der Karibik leben und recht beständig die neuesten Platten die rocken, die kreativ verrückt sind, hören können, könnte ich wohl eine gewisse Zeit davon zehren, ohne ein aktuell gemaltes Bild gesehen zu haben. Manchmal höre ich einen ganzen Tag auf Repeat einen einzigen Song, das ist dann wie ein Mantra, und man lässt sich vollkommen fallen und versucht die Emotion, die der Song auf einen ausübt, irgendwie in das Bild zu packen. Malerei und Musik hören gehören einfach zusammen. Ich weiß gar nicht, wie man das trennen kann, vielleicht ist das Machen von Musik auch der nächste Schritt nach Malerei, den man gehen muss in seiner Entwicklung. Es geht ja letzten Endes nur um Freisetzung - Freisetzung des Denkens und des Handelns, welches doch zu oft von zu vielen Mauern, die man sich selber macht, behindert wird ... und bei Musik geht das dann mehr 1 zu 1, als bei der manchmal doch sehr zeitaufwendigen Malerei."
Marc Gröszer wurde 1973 in Berlin geboren. 1994-2001 Studium der Bildhauerei an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee.1997-2001 Stipendium der deutschen Studienstiftung. 2003 Meisterschüler. 2002-03 Auslandstipendium Athen. 2008 Eberhard Roters Stipendium Stiftung Preußische Seehandlung, Berlin Lebt und arbeitet in Berlin.
Seine Arbeiten sind intensiv und ruppig, sie laufen allen Konventionen geglätteter Oberflächlichkeit zuwider: melancholisch, manchmal absurd, oft sarkastisch. Sie stehen immer in enger Verbindung mit der Wirklichkeit und fassen die Welt in dunkle, widerspenstige Bilder, wie wir sie lange nicht sahen. Gröszers Arbeiten, meist Bildobjekte auf „armen“ Materialien, sind irgendwo zwischen Zeichnung und Malerei angesiedelt und verbinden Bild- und Wortfetzen, Figuren und Gegenstände, Natur und Künstlichkeit zu sehr eigenwilligen Kompositionen zeitgenössischer Vanitas. (Jury Stiftung Preußische Seehandlung)
Bild: Marc Gröszer, Selbstbildnis als Smutje, Tusche auf Sperrholz, 2010
Courtesy Sør Rusche Sammlung Berlin/Oelde
und Wendt+Friedmann Galerie, Berlin
Bild: Moritz Schleime, Heartbreaker, Öl auf Leinwand, 2007
Courtesy Sammlung Conny Konzack, Berlin
und Wendt+Friedmann Galerie, Berlin
Ausstellungen 2010
Bis 24. Januar 2010
Dialog Keramik – 5 x aktuelle Keramikkunst - Thomas Bohle, Joachim Lambrecht, Uwe Löllmann, Thomas Naethe Rita Ternes
Die Ausstellung zeigt Keramik-Arbeiten von fünf international renommierten Gefäßkeramikern: von den streng reduzierten, formschönen Gefäßen von Thomas Naethe bis zu den im Anagama - Holzbrandverfahren hergestellten, rauhen und wie aus der Natur gewachsenen Objekten von Uwe Löllmann. Ein Leckerbissen für alle Keramik-Liebhaber.
Die meisten von uns lernen die Formqualität des Werkstoffs Ton bereits in der Kindheit kennen, wenn etwa im Schulunterricht Figuren geformt, gebrannt und glasiert werden. Im fortgeschritteneren Alter erfreuen sich Töpferkurse einer nach wie vor anhaltenden Beliebtheit. Hier lernt man in relativ kurzer Zeit, auf der Drehscheibe den Ton zu zentrieren, den Boden anzulegen, das Gefäß hochzuziehen etc., um schließlich als frisch gebackener Adept ein durchaus vorzeigbares Produkt, ein Gefäß, eine Keramik, dazu noch eine gebrauchsfähige, vorzeigen zu können.
Es mag an dieser – nicht zuletzt historisch tradierten - Verwendungsmöglichkeit als Gebrauchsobjekt liegen, dass der genuin künstlerische Wert keramischer Produkte hierzulande häufig unterschätzt wird. Die Wahrnehmungsqualitäten des intellektuell Progressiven bis hin zum Auratischen, die etwa der Malerei nach wie vor zugestanden werden, scheinen mit der Gewichtung des handwerklichen bzw. kunsthandwerklichen Aspekts abzunehmen. Salopper ausgedrückt: Wer eine hochwertige Keramik sieht, fragt sich: Wie macht man so was? Vor einem Gemälde vergleichbarer Qualität fällt der Betrachter, sei aus Bewunderung oder Unverständnis, auf die Knie.
Nun variiert das Spektrum zeitgenössischer Gefäßkeramik, je nach künstlerischem Ansatz, von der traditionsgebundenen Betonung der Funktionalität bis hin zur freien Gestaltung als eigenständige Plastik, als seinem Gebrauchswert enthobenes Kunstobjekt. Konstruktiv mit größter technischer Präzision gearbeiteten Objekten stehen durch den Anagama- Holzofenbrand gleichsam naturgewachsene Gefäße gegenüber. Trotz dieses sehr vielfältigen Spektrums beschäftigt sich die vom Gefäß ausgehende Keramik stets mit den gleichen wesentlichen Gestaltungsfragen: mit dem Zusammenspiel von Licht und Raum, von Fläche und Tiefe als die das Gefäßobjekt in seiner Erscheinungsweise konstituierenden, elementaren Faktoren.
So erzeugen die von Thomas Bohle in scharfkantiger Präzision ausgeführten Doppelwandgefäße ein komplexes Zusammenwirken von Innen- und Außenraum. Joachim Lambrechts gerippte Gefäßobjekte loten das Spannungsfeld des In-sich-Ruhens, zugleich des den Raum dynamisch Durchdringenden aus. Thomas Naethes Gefäßmontagen untersuchen den Raum zwischen Tektonik und Musikalität. Uwe Löllmann wagt gewaltige Dimensionssprünge innerhalb seiner Arbeiten und betont den körperhaften Aspekt seiner Gefäße. Rita Ternes, schließlich, rollt aus Steinzeugplatten ebenso einfache wie komplexe, flächig rhythmisierte Keramikobjekte.
Es lag daher nahe, in der Ausstellung einen spannungsreichen Zusammenklang von Räumen mit Räumen zu erzeugen, das heißt die der Gefäßkunst immanenten Artikulationen des Raums mit der auratischen Raumwirkung des Engener Museums und ehemaligen Klosters St. Wolfgang zu verbinden. Daher werden die Keramiken auch nicht hinter Glas in Vitrinen oder vereinzelt auf Sockeln, sondern als umfassende Rauminstallation auf großflächigen Tafeln präsentiert. Auf diese Weise wird sowohl das Einzelobjekt als auch die Interaktion der unterschiedlichen künstlerischen Positionen und ihre Entfaltung im architektonisch gefassten Raum sichtbar und erlebbar.
Bild: Thomas Naethe, Septett
Forum Regional
Bis 10. Januar 2010
Rebekka Gnädinger
"Rast"
Die 1982 geborene Künstlerin lebt und arbeitet in Leipzig und Winterthur. Sie gehört zu jener noch sehr jungen Generation von Künstler/innen, die mit wachen Sinnen die kulturellen und politischen Entwicklungen der Gegenwart reflektieren und in Bilder und Installationen von größter emotionaler Dichte und Intensität übersetzen. Sie selbst schreibt zu ihren Arbeiten: "sich ein bild machen, du trägst das motiv mit dir herum, lässt es reifen und betrachtest es von allen dir möglichen seiten, bis es auf die leinwand gesetzt wird. gibst ihm namen, wo zeichen sind. gesetzt, muss es sich von neuem zersetzen, sich neu verteidigen und zu etwas dir fremdem werden, sonst ist die ganze arbeit für den kopf. nie weißt du, worauf die ganze geschichte hinauslaufen wird. versuchst zu fassen, wo keine fassung ist. versuchst zu fassen, um von neuem zu verlieren. orte können sein: trainingsräume, hotelzimmer, festzelte, arenen oder wälder, motive: schwingerinnen, torreros, folkloriker, verkleidete, geister, abwesende, volkskünstler, tiere und deren jäger... , das bild will nicht verstanden werden. es geht ihm nicht um wahrheit. es fordert instinkt."
Mit Rebekka Gnädinger stellt das Städtische Museum Engen + Galerie im Forum Regional eine hoch talentierte und vielversprechende junge Künstlerin vor, und kommt damit seiner Aufgabe nach, das Spektrum der neuesten Entwicklungen zeitgenössischer Kunst einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen.
Bild: Rebekka Gnädinger
6. Februar 2010 – 21. März 2010
Vernissage: 5. Februar, 20.00 Uhr
Ursula Haupenthal
"Metalle - Schwingungen – Klang"
Ursula Haupenthal studierte an der Hochschule Pforzheim im Fachbereich Gestaltung bei Ben Willikens, Jürgen Brodwolf und Hetum Gruber. Ihre Diplomarbeit schrieb sie über „Die Kräfte der Metalle“ .
Seit 1986 erforscht sie die Klänge von Metall und setzt ihre Arbeit in Skulptur-Instrumente, Kompositionen und Konzerte um. Ihre Fotografie kreist um die Themen Bewegung, Metall, Licht und Wasser. Seit 1999 entstehen Klangzeichnungen mit Saite-Eisenoxyd und Filzpappe.
Bild: Ursula Haupenthal
Forum Regional
23. Januar 2010- 14. März 2010
Vernissage: Freitag, 22. Januar, 20.00 Uhr
Marion Moritz"EinBlick ins Rund"
Die 1964 in Schwenningen geborene Künstlerin Marion Moritz studierte von 1983 bis 1987 Grafik, Druckgrafik und Fotografie in Stuttgart.
In ihrem Werkzyklus „EinBlick ins Rund“ lotet die Künstlerin die Geschichte des Holzschnittes aus. Dabei ist es ihr Ziel, die tradierte Flächigkeit des Holzschnitts hin zu malerischen Ausdruckswerten weiter zu entwickeln, um Farben und Formen in fein nuancierte Schwebezustände zu versetzen.
Bild: Marion Moritz
27. März 2010 – 9. Mai 2010
Vernissage: Freitag, 26. März, 20.00 Uhr (Städtisches Museum Engen + Galerie); Sonntag, 28. März, 11.00 Uhr (Galerie Titus Koch, Schloss Randegg)
Felix Droese "Sprung ins Leere" - Papierschnitte, Holzschnitte, Malerei, Zeichnungen, Skulpturen 1980 – 2010
Felix Droese wurde 1950 in Singen geboren. Es liegt daher nahe, zu seinem 60sten Geburtstag auf das Werk des auch und gerade für die Region so bedeutenden Künstlers aufmerksam zu machen. Zu diesem Anlass haben sich das Städtische Museum Engen und die Galerie Titus Koch, Schloss Randegg zusammen gefunden, um in einer Doppel-Ausstellung einen konzentrierten Einblick in das komplexe Werk von Felix Droese zu geben. Während in Engen Arbeiten aus den Serien Geld und der verkommene Mensch sowie zahlreiche sehr poetische, farbige Papierarbeiten aus den frühen 80er Jahren und zentrale Werke wie Die Grenze der Wissenschaft und Aloysius gezeigt werden, liegen in Randegg die Schwerpunkte auf Skulpturen und Installationen, den Papierschnitten und Arbeiten zur Kain und Abel – Thematik.
Die Doppel-Ausstellung ist zugleich eine Hommage an den – im besten, weil produktivsten Sinne – widerborstigen, unangepassten Künstler, der diesseits aller Moden seinen eigenständigen Weg zu gehen weiß. Eines Weges, der Anfang der achtziger Jahre mit großformatigen Papierschnitten seinen beim Kunstpublikum vielbeachteten öffentlichen Anfang nahm, und ihn 1982 über die Teilnahme an der Kasseler documenta bis zur Biennale in Venedig führte, wo er 1988 als offizieller Gesandter der Bundesrepublik im Deutschen Pavillon sein Haus der Waffenlosigkeit vorstellte.
Wer sich mit dem ausgesprochen vielgestaltigen, inhaltlich komplexen Werk von Felix Droese und seiner Rezeption beschäftigt, wird feststellen, dass es zwar in seinen Teilaspekten wahrgenommen und gewürdigt wurde, weniger hingegen als Ausdruck und Anspruch einer universalen, in der katholischen Bildertheologie fundierten Humanität, die den menschlichen Lebenszyklus umfasst und geschichtliche Tiefendimension mit gegenwärtiger Aktualität verbindet. So ist Droese zwar ein politischer Künstler, der auch vor zeitkritischen Stellungnahmen zum Weltgeschehen nicht zurückscheut, dieses Engagement wurzelt jedoch in einem klaren Bewusstsein für die existenziell zutiefst ambivalente Verfasstheit des Menschen, in der das Streben nach Freiheit und Glück mit dem Erleiden von Schmerz und Gewalt eine oftmals unheilvolle, nichtsdestoweniger unauflösbare Allianz eingeht. Zum zweiten ist Droese als Sohn eines altkatholischen Pfarrers ein christlich-religiös geprägter Künstler, eine Herkunft, die ihn dazu inspiriert, Religion in ihrem eigentlichen, lebendigen Sinn als religio, als Rückbindung des Individuums in einen weltgeschichtlichen, geistig-transzendenten Resonanzraum, und ihren Ausdruck als Urform des Künstlerischen zu erfahren. Und schließlich: Droese ist zwar ein Künstler, der das menschliche Dasein in allen Facetten seiner Existenzialität beleuchtet, aber keineswegs ein geheimniswebender Mythenrauner, der povere Materialien lediglich zur Archaisierung seiner Werke nutzen würde. Mit Ironie und hintergründigem Humor spannt er eine Brücke zum Betrachter, der, wenn er sich auf die präzise Vieldeutigkeit des "Droese-Kosmos" einlässt, mit ästhetischen Erkenntnissen belohnt wird, die Gegenwärtiges mit Vergangenem aufladen und die Gültigkeit unseres reichhaltigen kulturellen Erbes in unsere Gegenwart hinübertragen. Wie unkonventionell der so traditionelle, genauer: traditionsbewusste Künstler Felix Droese dabei bisweilen vorgeht, zeigt nicht zuletzt die Kunstaktion mit dem Discounter Aldi im Jahre 2003, durch die er auch bei einem breiteren, überwiegend kunstfernen Publikum bekannt wurde. Die von Droese bereit gestellten 20.000 Grafiken waren innerhalb kürzester Zeit ausverkauft. Auch dies eine Form künstlerischer, kunstbetriebswirtschaftlicher Ironie.
"Der Sprung ins Leere", so der von Felix Droese selbst gewählte Titel für die Doppel-Ausstellung, umfasst Negativ- und Positivform, Leere – und eben auch: Fülle, beides Lebensessenzen, die, oft kaum voneinander unterscheidbar, einander bedingen und ihre Gestalt wechseln. Die zunehmende materielle Fülle entspricht der Entleerung des Geistes, so Droese. Darum der Sprung.
Felix Droese, Sprung ins Leere, Plakat, 1988-2003
Foto: Albert Pfrieger
22. Mai 2010 – 4. Juli 2010
Vernissage: 21. Mai, 20.00 Uhr
Philippe Mahler - "Transitions"
Der Ausstellungstitel: "Transitions" – Übergänge des Schweizer Künstlers Philippe Mahler eröffnet einen weiten Fächer vielfältiger Bedeutungen. Mahler hat sich vom zentralen Raum des Museums, der ehemaligen Apsis, inspirieren lassen und eine Werkgruppe eigens für diesen Raum geschaffen. Er thematisiert die Übergänge zwischen profanen und sakralen Räumen („Autel“), zwischen Außen- und Innenräumen(in „Interieur“), zwischen realen und imaginären Bildflächen (in „Projection“). Die Ausstellung kreist um die Frage der geistigen Verortung des Künstlers, des Individuums in unserer Gesellschaft.
Philippe Mahler absolvierte eine Ausbildung zum Kunstglasmaler um dann bei Albert Chavaz, ein bekannter Vertreter der Genfer Schule, die Technik der Malerei zu studieren. Es folgten verschiedene Auslandsaufenthalte mit Stipendien und Ausstellungen.
Bild: Philippe Mahler
Forum Regional
15. Mai 2010 – 27. Juni 2010
Vernissage: Freitag, 14. Mai, 20.00 Uhr
Sabine Krusche
"Verdichtung - Keramische Objekte, Malerei, Zeichnung"
Sabine Krusche, 47, studierte an der Hochschule Bremen und der Kunstakademie Düsseldorf Bildhauerei. Sie lebt in Tuttlingen.
Seit 2004 arbeitet die Künstlerin mit Keramik. Sie nutzt den flexiblen, plastischen Werkstoff Ton für ihre frei aufgebauten Objekte, wobei nicht die handwerklich technischen Aspekte der Keramik im Vordergrund stehen, sondern der Gehalt und Ausdruck der Formen. Sie nutzt auch die Glasurtechnik für Keramik, weil durch das Einbrennen der teils farbigen Glashaut auf und in die Form eine weitere Gestaltungsmöglichkeit hinzukommt, die die beabsichtigte Wirkung der Form verstärkt. In der Ausstellung in der Städtischen Galerie Engen, zeigt sie mehrere Gruppen von keramischen Objekten. In jeder Objektgruppe variieren die Körper/ Behältnisse/ Geflechte/ Fragmente, ergänzen sich, beziehen sich aufeinander. Indem die Arbeiten ohne abgrenzenden Sockel direkt auf dem Boden präsentiert werden, betten sich die Körper in den Raum ein. Korrespondierend zu den Objekten zeigt die Künstlerin farbige Tuschemalerei auf Papier und s/w Zeichnungen in Ölkreide auf Papier. Dabei nutzt sie die Möglichkeiten der Malerei um ihre Formen zu verwandeln, durch übereinanderlagernde und durchdringende Strukturen und Gewebe. In den Zeichnungen bereiten sich auch Ideen und Motive für plastische Umsetzungen vor.
Bild: Sabine Krusche
17. Juli 2010 – 29. August 2010
Vernissage: 16. Juli, 20.00 Uhr
Philipp Hennevogl - "Implosionen" - Linolschnitte
Wie ein Künstler der jüngeren Generation mit traditionellen Techniken wie dem Linol- oder Holzschnitt arbeitet und dem Medium neue Produktions- und Sichtweisen abgewinnt, zeigt der 1968 in Würzburg geborene, heute in Berlin lebende Künstler Philipp Hennevogl.
Ausgangpunkt jedes Werks ist stets die Photographie, die dann in einen Linol- oder Holzschnitt transformiert wird. Anders als erwartet, führt dies jedoch nicht zu einem schlichten Realismus. Vielmehr entstehen Vexierbilder zwischen Realismus und Abstraktion, Form und Fläche, malerischen und zeichnerischen Valeurs, die den Bezug zum Realen auf frappierende Art und Weise unterlaufen.
Bild: Philipp Hennevogl
Forum Regional
10. Juli 2010– 22. August 2010
Vernissage: Freitag, 9. Juli, 20.00 Uhr
Christina Frey
"Kunst im Fadenkreuz - Moderne Tapisserien"
Christina Frey wurde 1949 in Stuttgart geboren. Seit 1978 beschäftigt sie sich mit Textilgestaltung. Seit 1995 zeigt sie ihre Arbeiten auf nationalen und internationalen Ausstellungen, so in Italien, Polen, USA und Chile. Ihre Tapisserien sind aus Seide und Leinen und zeigen florale oder abstrakte Motive von intensiver Leuchtkraft. Innerhalb der aufgespannten Kettfäden - im bildnerischen Sinne die Leinwand - entstehen durch feinste Seide und Leinen akribische mit äußerster Sorgfalt bearbeitete textile Bilder. Die Miniaturtapisserie verwandelt sich zur Projektionsfläche von weichen, fließenden Übergängen , sorgfältig abgestuften Farbnuancen und sensiblen Linien.
Bild: Frey
11. September 2010– 24. Oktober 2010
Vernissage: 10. September, 20.00 Uhr
Dorothee Pfeifer und Gerhard Mahler, "Druckgrafik – Objekte – Malerei"
Dorothee Pfeifer besuchte nach dem Abitur die Keramikfachschule Landshut und studierte nach einem Praxisjahr von 1995-1999 am Institut für Künstlerische Keramik Höhr-Grenzhausen mit Abschluss als Diplom-Künstlerin Keramik. Seit 1999 regelmäßige Teilnahme an Ausstellungen. Ihr Werk wird mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Darüber hinaus arbeitet die Künstlerin als Malerin und Grafikerin, um die verschiedenen Ausdrucksweisen ihres Arbeitens zu erweitern. In ihren keramischen Arbeiteten befasst sich Frau Dorothee Pfeifer u. a. mit dem Thema Haus.
Gerhard Mahler, studierte nach absolviertem Architekturstudium und zweijähriger Berufstätigkeit in Konstanz, von 1974 – 1980 an der Muthesius-Kunst-Hochschule in Kiel Freie Malerei und Grafik. Seit 1985 lebt und arbeitet Gerhard Mahler in Engen.
Gerhard Mahler zeigt konstruierte Stadtlandschaften. Historisch bekannte Bauwerke dienen zur Identifizierung des jeweiligen Ortes. Durch die Ambivalenz von illusionistischen und konstruktiven Elemente erzielen seine Bilder einen irritierenden Verfremdungseffekt.
Bild: Pfeifer Bild: Mahler
Forum Regional
5. September 2010– 17. Oktober 2010
Vernissage: Samstag, 4. September, 19.30 Uhr
Dieter Groß "Beziehungskisten"
Zur Vernissage sind alle Kunstinteressierten herzlich eingeladen. Der kurzen Begrüßung durch Museumsleiter Dr. Velten Wagner wird sich eine ca. einstündige, unterhaltsame Soirée anschließen. Dieter Groß singt satirische Lieder, Johannes Bair begleitet ihn auf dem E-Piano.
Als "künstlerischer Chronist" begleitet Dieter Groß schon seit vielen Jahren die Entwicklung der Stadt Engen. Der Zeichner und Karikaturist genießt durch seine humorvollen Darstellungen des Alltaglebens einen hohen Bekanntheitsgrad. So gestaltete er erst jüngst das "Engener Pärle", zwei plastische, handkolorierte Figuren, die auf das geflügelte Wort "In Engen bleibt man hängen" hinweisen. Dieter Groß war 30 Jahre als Professor für Allgemeine Künstlerische Ausbildung an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart tätig. Für ihn ist das tägliche Zeichnen ein existenzielles Bedürfnis und gehört zum Alltag wie Schlafen, Essen und Trinken. Mit dem Unterschied, dass ihn seine künstlerische Arbeit zu immer neuen Varianten und Motivfindungen führt, die sein Werk so lebendig werden lassen.
6. November 2010 - 9. Januar 2011
Vernissage 5. November, 19.30 Uhr
Marita Fraser, "Love of Diagrams"
Die australische, in Wien lebende Künstlerin Marita Fraser gehört zur Generation junger Künstler, die auf die Tradition der modernen Abstraktion zurückgreifen und diese mit völlig neuen Inhalten und emotionalen Werten aufladen. So werden "Diagramme" nicht nur als in einer Relation zueinander stehende, bloß geometrische Formen genutzt. Durch die materielle Verselbstständigung der Farbe und die Evokation elementar menschlicher Emotionen entstehen scheinbare Paradoxien ("Love of Diagrams"), deren körperliche Farbpräsenz (oder -absenz) Formstrenge mit einer elementaren, lebendigen Sinnlichkeit verbindet.
Bild: Marita Fraser
Forum Regional
6. November 2010 - 9. Januar 2011
Vernissage 5. November, 19.30 Uhr
Alex Lawler, "City Lights"
Alex Lawler wurde 1981 in Mailand geboren, ist britischer und australischer Staatsbürger und lebt heute in Wien. Er gehört zu jenen vielversprechenden jungen Künstler-Talenten, deren gelebte Internationalität am hohen Reflexionsniveau ihrer künstlerischen Sprache ablesbar ist. In seinen Arbeiten untersucht Lawler die formalästhetischen Eigenschaften des Postminimalismus und entwickelt sie weiter, indem er sie mit Gefühlswerten und sinnlichen Qualitäten anreichert. Indem er in seinen Arbeiten Objektkunst mit Malerei, Design und Kunst in einen unmittelbar anschaulichen Zusammenhang bringt, bindet er die minimalistischen Prinzipien der Selbstreflexion und des Objektivismus zurück in die Welt alltäglicher Erfahrungen.
Ausstellungen 2009
FORUM REGIONAL
17. Januar – 1. März 2009
Robert Hoch
"art & language" und "konkret-konstruktiv" sind die Stilrichtungen der Malerei des 1963 in New York geborenen, heute in Radolfzell lebenden Künstlers Robert Hoch. Er nutzt somit zwei Kunstformen, die jede auf ihre Art seiner künstlerischen Vision Ausdruck verleihen.
Bei "art & language" wird dem Betrachter in einer Synthese aus Text-, Bild- und Lautsprache eine über den reinen Wortsinn hinausgehende Botschaft vermittelt. Robert Hoch setzt sich mit graphischen Wortspielereien auseinander, bei denen schabloniert gemalte Wörter in unterschiedliche Farbfelder eingebunden werden. So entstehen neue Gedankenassoziationen. Das Textbild verschlüsselt seinen Ausdruck und spricht sowohl das sprachliche wie auch das bildliche Empfinden an.
"Konkret-konstruktive Malerei" bezeichnet eine geometrische, nicht figurative Stilrichtung der modernen Kunst. Es geht um die Umsetzung rationaler, abstrakter Denkprozesse in konkrete und präzise Formen und Farben. Wachsende oder schwindende Elemente und farbliche Akzente verhindern ein statisches Sehen. Sie zwingen den Betrachter, nach den Gesetzen der "optical art" in eine aktive Zwiesprache mit dem Dargestellten zu treten.
24. Januar - 8. März 2009
„LICHT UND SCHATTENWESEN“ - Jutta Maria Vollmer
Die Künstlerin Jutta Maria Vollmer lebt und arbeitet seit 1991 in Sonnenbühl/Erpfmühle. Seit 1980 beteiligte sie sich an diversen Kunstaktionen, 1986-1990 erfolgte eine vierjährige Ausbildung zur Malerin. 2006 weilte sie zu einem Studienaufenthalt in Brasilien. Vollmer beteiligte sich an zahlreichen Ausstellungen, unter anderem in Stuttgart, Tübingen, Reutlingen und Haigerloch.
"Licht und Schattenwesen", so die Künstlerin über das Thema der Ausstellung, "sind eine Auseinandersetzung mit Scheinwelten. Transparente Wesen, eingewoben in dünnes Papier. Diffus und doch konkret. Die Thematik des Isoliertseins wird damit betont. Die Arbeiten entstehen im Prozess. Die Auseinandersetzung mit sich selbst, dem Thema, den Materialien und Formen lässt die Bilder und Objekte wachsen. So entstehen magische Assoziationen, unwillkürliche emotionale Schwingungen, die den Betrachter wieder zurück auf sich selbst verweisen. Der Mensch als Hülle oder reine Form.
Bild: Jutta Maria Vollmer, Sonnenbühl-Erpfmühle, "Licht-und Schattenwesen" Malerei und Installation mit Acryl, Papier // 2004
SONDERAUSSTELLUNG
24. März - 14. Juni 2009
"Vom Leuchten der Farben – Picasso Beckmann Jawlensky"
Sammlung Charlott & Tistou Kerstan
Hommage an Horst Kerstan
Die Kunst des frühen 20. Jahrhunderts ist längst als klassisch, zur »Klassischen Moderne« erklärt worden. Die Ausstellung »Vom Leuchten der Farben« bietet die seltene Gelegenheit, Protagonisten der Moderne aus der renommierten Sammlung von Charlott & Tistou Kerstan und einer weiteren Privatsammlung in exquisiter Auswahl im Engener Museum zu sehen. Die Kerstans trugen ihre Sammlung in den ersten Nachkriegs-Jahrzehnten zusammen, als das Kunstsammeln noch nicht als Investitionsanlage, sondern mit Kennerschaft und Leidenschaft betrieben wurde. Eine weitere Besonderheit: Bildende Kunst und Keramik werden auf höchstem Niveau miteinander kombiniert: Eine Hommage an Horst Kerstan, den Bruder Tistous, zeigt Spitzenwerke eines der bedeutendsten deutschen Keramiker.
Neben den Badenden, einem der typischen Motive des »Vaters der Moderne« Paul Cézanne, sind zahlreiche grafische Arbeiten des Jahrhundertgenies Pablo Picasso zu sehen. Max Beckmann, von den Nazis zum »entarteten Künstler« erklärt, ist mit Selbstbildnissen und einem seltenen, großformatigen Aquarell, das kurz vor seiner Emigration nach Amsterdam in Berlin entstand, vertreten. Der Expressionismus prägte entscheidend das Kunstgeschehen in Deutschland bis zum Ersten Weltkrieg. In Dresden, später Berlin sorgte die 1905 gegründete Künstlergruppe »Die Brücke« mit ihrer kraftvollen Bildsprache für Furore. Von diesem Aufbruch zeugen Arbeiten von Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel und Otto Müller. In München entstand nur wenige Jahre später die Künstlervereinigung »Der Blaue Reiter«. Gezeigt werden wichtige Werke von Wassily Kandinsky und Gabriele Münter aus ihrer Murnauer Zeit, außerdem Franz Marc sowie mehrere Arbeiten von Marianne von Werefkin und Alexej von Jawlensky, darunter eine der berühmten »Meditationen« von 1935.
Neben vielen Größen der Kunstgeschichte präsentiert die Ausstellung ausgesuchte Arbeiten aus der Sammlung des Keramikers Horst Kerstan (1941 – 2005). Nach der Übernahme der Werkstatt seines Lehrmeisters Prof. Bampi führten Horst Kerstan mehrere Studienreisen nach Japan. Er war der erste Keramiker, der das Anagama Holzfeuer-Brennverfahren nach Deutschland einführte. International bekannt wurde Horst Kerstan durch ausgefallene Formen und Glasuren. Jedes Gefäß zeugt von seiner unvergleichlich hohen, künstlerischen Meisterschaft.
Weitere Informationen und Fotos zur Sonderausstellung.
27. Juni - 9. August
"Der Regen und das Meer" - Annett Bienhaus
Annett Bienhaus 1972 geboren lebt und arbeitet in Karlsruhe. Nach dem Studium 1997/98 an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste Stuttgart beendete sie ihr Studium 2005 an der Staatl. Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. 2003 Preisträgerin der Akademie der bildenden Künste Karlsruhe. 2005 Reisestipendium des Landes Baden-Württemberg und Förderprojekt Columbus Art Foundation, Ravensburg. Ausstellungen unter anderem in Karlsruhe, Heidelberg, Ravensburg und Berlin.
Die Bilderwelt von Annett Bienhaus befindet sich vor der eigenen Haustüre, Vögel, Füchse, Schmetterlinge manchmal auf Bäumen verbinden sich zu einem „Stilleben“ ? Doch die provokante Leere der Leinwände forderte den Betrachter heraus, wo findet der Blick halt. Es ist nicht die idyllische Welt der klassischen Malerei es ist eine Darstellung mit Brüchen und Kontrasten in der sich gewusste Sinnzusammenhänge verlieren.
Bild: Annett Bienhaus, Karlsruhe, Malerei und Collagen, Öl, Acryl auf Nessel 2008
FORUM REGIONAL
4. Juli bis 9. August 2009
Herbert Schmidt
Herbert Schmidt wurde 1948 in Herrenberg geboren und lebt heute in Rottenburg. Schmidt beginnt seine Acrylmalereien oft als Materialbilder, die nahezu Objektcharakter haben, arbeitet beispielsweise verschiedene Stoffe in den Untergrund ein, z.B. Pappe, Gewebefetzen und andere Fundstücke. Diese Reste erzeugen verschiedene Texturen und Formkontraste, die, von malerischen Schichten, Acrylfarbe zumeist, überzogen, verändert, eingefasst und fortgesetzt werden. Malerisches und Montiertes verzahnt sich, Formen ergänzen und überschneiden sich, der Betrachter wird zum genauen und aktiven Schauen aufgefordert.
Es gibt aber auch Bilder ohne Fremdmaterialeinsatz, das heißt Malerei, die aus der Farbgrundierung und ganz aus dem malerischen Duktus entsteht, den gestischen, beinahe kalligraphischen Schwüngen und dem Herausarbeiten grafischer und farbiger Strukturen, also gemalt eine Komposition entsteht.
Herbert Schmidts Bildwelt ist abstrakt, das heißt meist nicht abstrahiert vom Gegenständlichen, sondern ungegenständlich als `tableau objet´ als reine Bildform grafischer und farbiger Strukturen und Wirkungen. Dabei setzt er immer wieder geometrisch flächenhafte Elemente gegen netz- oder gespinstartige Lineamente, auch Muster oder schwungvoll, schriftartig gesetzte Pinselspuren durch die der malerische Prozess in seiner Lebendigkeit sichtbar wird.
15. August - 27. September 2009
A Luminous Night's Journey - Neue Malerei von Jon Groom
Wer sich mit dem international bekannten, 1953 in Wales geborenen Künstler Jon Groom auf die Reise begibt, wird beides erleben: Einfachheit und Komplexität. “Painting is a journey to simplify the complexity of existence” (Jon Groom). Scheinbar einfach ist seine Formensprache, aber komplex der meditativ-spirituelle Farbklang, den jede Arbeit entfaltet. Das Wechselverhältnis von energetischer Aufladung und ihrer Abstrahlung auf den Betrachter entwickelt Groom auf der Grundlage geometrischer Grundformen. Farbe ist für ihn nicht bloß ein Bildmittel, und Licht kein Beleuchtungsmittel, um Gegenstände zu modellieren. Es ist vielmehr die Verwandlung des Lichts in Farbe und der Farbe in Licht, die ein geistig-emotionales Energiefeld der Wahrnehmung schafft. Was sich ereignet, findet weder ausschließlich "auf" dem Bild noch "im" Betrachter statt, sondern eröffnet einen gemeinsamen Raum gegenseitiger Teilnahme, eine durch gegenseitige Berührung hervorgerufene Anteilnahme. Der Betrachter erlebt auf diese Weise einen vielschichtigen Farbraum-Kosmos von starker Präsenz und suggestiver Strahlungsenergie.
Bild: Jon Groom
Jon Groom, längst international renommiert durch zahlreiche Ausstellungen, wurde 1953 in Powys, Wales, geboren, lebt und arbeitet in München, Frankfurt und Wales. Seine Bilder finden sich u.a. in folgenden Sammlungen: Arts Council of Great Britain, London; Bayerische Staatsgemäldesammlungen; Bayerische Vereinsbank, München; Castle Museum, Norwich; Chase Manhattan Bank, New York; Chemical Bank, London/ New York; Cleveland Museum of Art, Ohio; Contemporary Arts Society, London; Degussa Bank, Frankfurt; Deutsche Bank, Frankfurt; Gerling Konzern, Köln und Stuttgart; HypoVereinsbank, München; Kunstforen in Trondheim/Norwegen; Lindner AG; MoMA Museum of Modern Art, New York; Philadelphia Art Museum, Philadelphia; Postbank, München; Prudential Insurance Company, New York; N M Rothschild & Sons (C.I.) Limited; Städtische Galerie, Ingolstadt; Städtische Galerie im Lenbachhaus, München; Städtische Kunsthalle, Mannheim; Stiftung für Konkrete Kunst, Reutlingen; Victoria & Albert Museum, London.
Bilder: Jon Groom
FORUM REGIONAL
3. Oktober - 15. November 2009
Marita Hornberger: presque nuit - fast nacht
Vernissage: Freitag, 2. Oktober, 20 Uhr
Einführung: Christina Prätsch aus Stuttgart
Gedanken zu meiner Malerei, von Marita Hornberger
„Wenn nur jemand anders das malen könnte, was ich sehe, dann könnte ich endgültig mit dem Malen aufhören.“ So drückte es Alberto Giacometti Anfang der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts aus. Und dies ist das Dilemma vor dem man immer steht. Dinge zu sehen, die vielleicht so gar nicht da sind, die allein durch das Bannen auf das Maltuch entstehen. Wie kann man in dieser Bilderflut überleben? Wovon kann Malerei erzählen? Sie hilft auszuwählen. Die Bilder, die unter die Haut gehen, freizulegen. Dabei ist Genauigkeit ohne wirklichen Sinn. Die Dinge werden nicht klarer. Im Gegenteil. Sie verschwinden dahinter. So entstehen Arbeiten, die ihren Ursprung in einem realen Augenblick haben und die durch den Malprozess die ihnen anhaftende Wirklichkeit verlieren, eine neue schaffen und durch den Beschauer noch mal zu etwas ganz anderem werden. Was bleibt ist ein Abbild und ist doch ein Bild.
Die 1946 in Tübingen geborene Künstlerin lebt und arbeitet in Owingen bei Überlingen.
Bild: Marita Hornberger
10. Oktober - 22. November 2009
WILDWECHSEL – Ute Richnow – Jürgen Klugmann
Ute Richnow 1964 geboren, lebt und arbeitet heute in Gottmadingen. Von 1995-1997 Studium Kunst und visuelle Kommunikation an der freien Kunstschule Ravensburg und Nürtingen. 1997-1999 Assistenz in Werbefotografie bei Kuhn & Knödler Radolfzell. 1999-2005 Studium Medienkunst an der Staatl. Hoch- Schule für Gestaltung in Karlsruhe, mit Abschlussdiplom Medienkunst. Neben zahlreichen Ausstellungen u.a. in Köln, Karlsruhe arbeitet Ute Richnow mehrere Jahre im Tanztheater in Konstanz und Karlsruhe und zeigt Tanzimprovisationen und Performance.
Jürgen Klugmann 1963 geb. lebt und arbeitet in Tübingen. Nach einer Ausbildung zum Buchhändler, Studium der Malerei autodidaktisch und am Zeicheninstitut der Uni Tübingen. 1989-1990 Zeichnungen archäologischer Funde Landesdenkmalamt Tübingen. Seit 1991 frei schaffend, vorrangig Malerei, Zeichnung und Skulptur. Bühnenbildner EPS-Theater Tübingen und Werkstatt TÜ 47 in Reutlingen. Seit 1994 Lehrtätigkeit am Zeicheninstitut Tübingen und Dozent bei Seminaren. Stipendium in Gmünd (Österreich, Aix en Provence und Ulm. Arbeiten in öffentlichen und privaten Sammlungen.
Zwei Künstler die uns die Schönheit eines Augenblicks in der Natur in einer schwebenden Zartheit näher bringen und uns den Blick öffnen für die Vergänglichkeit dieser Momente. Installation, Fotografie und Malerei die Form in der die Künstler die Spuren aufzeichnen und ihre Eindrücke verarbeiten.
Bild: Jürgen Klugmann, Tübingen, Wildwechsel, Malerei Acry
FORUM REGIONAL
28. November 2009 - 10. Januar 2010
Rebekka Gnädinger
Die 1982 geborene, in Winterthur lebende Künstlerin erhielt 2008 das Erasmusstipendium Leipzig und schloss im gleichen ihre Ausbildung an der Züricher Hochschule der Künste ab.
Rebekka Gnädinger wird das Forum Regional in ein Experimentallabor verwandeln. Die Ausstellung versteht sich als gezielte Förderung eines jungen Künstlerinnen-Talents.
Bild: Rebekka Gnädinger
5. Dezember 2009 - 24. Januar 2010
Dialog Keramik - 5 X aktuelle Keramikkunst: Thomas Bohle, Joachim Lambrecht, Uwe Löllmann, Thomas Naethe, Rita Terness
Die Ausstellung zeigt Keramik-Arbeiten von fünf international renommierten Gefäß-keramikern: von den streng reduzierten, formschönen Gefäßen von Thomas Naethe bis zu den im Anagama - Holzbrandverfahren hergestellten, rauhen und wie aus der Natur ge-wachsenen Objekten von Uwe Löllmann. Ein Leckerbissen für alle Keramik-Liebhaber.
Die meisten von uns lernen die Formqualität des Werkstoffs Ton bereits in der Kindheit kennen, wenn etwa im Schulunterricht Figuren geformt, gebrannt und glasiert werden. Im fortgeschritteneren Alter erfreuen sich Töpferkurse einer nach wie vor anhaltenden Beliebtheit. Hier lernt man in relativ kurzer Zeit, auf der Drehscheibe den Ton zu zentrieren, den Boden anzulegen, das Gefäß hochzuziehen etc., um schließlich als frisch gebackener Adept ein durchaus vorzeigbares Produkt, ein Gefäß, eine Keramik, dazu noch eine gebrauchsfähige, vorzeigen zu können.
Es mag an dieser – nicht zuletzt historisch tradierten - Verwendungsmöglichkeit als Gebrauchsobjekt liegen, dass der genuin künstlerische Wert keramischer Produkte hierzulande häufig unterschätzt wird. Die Wahrnehmungsqualitäten des intellektuell Progressiven bis hin zum Auratischen, die etwa der Malerei nach wie vor zugestanden werden, scheinen mit der Gewichtung des handwerklichen bzw. kunsthandwerklichen Aspekts abzunehmen. Salopper ausgedrückt: Wer eine hochwertige Keramik sieht, fragt sich: Wie macht man so was? Vor einem Gemälde vergleichbarer Qualität fällt der Betrachter, sei aus Bewunderung oder Unverständnis, auf die Knie.
Nun variiert das Spektrum zeitgenössischer Gefäßkeramik, je nach künstlerischem Ansatz, von der traditionsgebundenen Betonung der Funktionalität bis hin zur freien Gestaltung als eigenständige Plastik, als seinem Gebrauchswert enthobenes Kunstobjekt. Konstruktiv mit größter technischer Präzision gearbeiteten Objekten stehen durch den Anagama- Holzofenbrand gleichsam naturgewachsene Gefäße gegenüber. Trotz dieses sehr vielfältigen Spektrums beschäftigt sich die vom Gefäß ausgehende Keramik stets mit den gleichen wesentlichen Gestaltungsfragen: mit dem Zusammenspiel von Licht und Raum, von Fläche und Tiefe als die das Gefäßobjekt in seiner Erscheinungsweise konstituierenden, elementaren Faktoren.
So erzeugen die von Thomas Bohle in scharfkantiger Präzision ausgeführten Doppelwandgefäße ein komplexes Zusammenwirken von Innen- und Außenraum. Joachim Lambrechts gerippte Gefäßobjekte loten das Spannungsfeld des In-sich-Ruhens, zugleich des den Raum dynamisch Durchdringenden aus. Thomas Naethes Gefäßmontagen untersuchen den Raum zwischen Tektonik und Musikalität. Uwe Löllmann wagt gewaltige Dimensionssprünge innerhalb seiner Arbeiten und betont den körperhaften Aspekt seiner Gefäße. Rita Ternes, schließlich, rollt aus Steinzeugplatten ebenso einfache wie komplexe, flächig rhythmisierte Keramikobjekte.
Es lag daher nahe, in der Ausstellung einen spannungsreichen Zusammenklang von Räumen mit Räumen zu erzeugen, das heißt die der Gefäßkunst immanenten Artikulationen des Raums mit der auratischen Raumwirkung des Engener Museums und ehemaligen Klosters St. Wolfgang zu verbinden. Daher werden die Keramiken auch nicht hinter Glas in Vitrinen oder vereinzelt auf Sockeln, sondern als umfassende Rauminstallation auf großflächigen Tafeln präsentiert. Auf diese Weise wird sowohl das Einzelobjekt als auch die Interaktion der unterschiedlichen künstlerischen Positionen und ihre Entfaltung im architektonisch gefassten Raum sichtbar und erlebbar.
Bild: Thomas Naethe, Septett
Ausstellungen 2008
FORUM REGIONAL
14. Dezember - 27. Januar 2008
Historische Blechspielzeuge
Gezeigt werden Blechspielzeuge - Autos, Motorräder, Kräne, Raupenfahrzeuge, Flugzeuge, Boote, Tanzfiguren usw. - aus den 50er und 60er Jahren des letzten Jahrhunderts. Für Kinder, Sammler, Träumer - und solche, die es (wieder) werden möchten.
15. Dezember - 03. Februar 2008
dialog filz. objekte und installationen
Es gibt viele Geschichten, die erzählen, wie der Mensch das
Material Filz für sich entdeckte. Eine geht so: Als Noah seine
Arche gebaut hatte, bedeckte er die Holzplanken mit Schafwolle.
Schließlich sollten die Tiere weich und bequem liegen, bis die
Sintflut vorbei war. In den 40 Tagen und Nächten, bis der
große Regenbogen am Himmel erschien, drängten sich die
Tiere auf der Wolle, schwitzten und stampften ungeduldig mit den
Füßen. Die Wollfasern verbanden sich zu einem festen
Gewebe, und der Filz war entstanden. Wie sehr dieser
Entstehungsmythos eines Materials, das für seine Dichte und
wärmespendende Eigenschaft bekannt ist, noch heute fortwirkt,
zeigt das wachsende Interesse am Filz. Seit Mary E. Burkett
während einer Iranreise die handwerklichen Filztechniken
wiederentdeckte und 1979 die Wanderausstellung "The Art of the
Feltmaker " initiierte, entstand eine weltweite Filz - Gemeinschaft
aus Kunsthandwerkern und Aficionados.
Auch die Künstler - vor allem Künstlerinnen - haben
längst den Filz als genuine gestalterische Ausdrucksform
entdeckt. Für Joseph Beuys war Filz als Schutz und
Wärmespeicher das Medium eines ganzheitlichen
Erkenntnisprozesses. Neben Fett und Kupfer machte er Filz erst
kunstfähig. Der Filzhut wurde zu seinem Markenzeichen. Mit den
Jahren ist die künstlerische Bearbeitung des Materials
über seine primäre Bedeutung hinaus immer
vielfältiger und virtuoser geworden. Filz wird als Zeichnung,
als Malerei, als Objekt oder als raumprägende Installation
verarbeitet und mit anderen Materialien wie Seiden- oder selbst
Zeitungspapier kombiniert. Dabei entwickelt es Qualitäten, die
von undurchdringlich-fest bis schwebend-transparent reichen
können.
In der Ausstellung dialog filz. objekte und installationen werden
die künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten von Filz in
ihren unterschiedlichen materiellen Eigenschaften untersucht. Im
Dialog der fünf beteiligten, international bekannten
Künstlerinnen entstehen räumliche und geistige
Verbindungen, die mit der Spiritualität der jahrhundertealten
Klosterräume korrespondieren. Eine Verwandlung durch
Anverwandlung.
Inge Evers
Inge Evers lebt in Haarlem, Niederlande. Seit über 30 Jahren folgt sie ihrer Leidenschaft für Textilfasern. Sie schreibt Bücher, hält regelmäßig Vorträge, unterrichtet in Workshops und nimmt weltweit an Ausstellungen teil. Unter dem Motto: "Filzt die Welt zusammen" sieht Evers ihre künstlerische Arbeit als Teil einer internationalen Filz-Gemeinschaft. Im Jahr 2000 konzipierte und organisierte sie das Projekt Mille Fleurs zu Ehren von Mary Burkett, Gründerin der International Feltmakers Association. Inge Evers' Arbeiten wirken hermetisch; ihre spröden Oberflächen reizen zwar den Tastsinn, lassen aber erkennen, dass gewaltsames Öffnen sie zerstören würde. Der vorsichtige Umgang, den diese Arbeiten für sich beanspruchen, zeigt modellhaft ein einfühlsames Verhältnis zur Natur.
Claudia U. Gemein
Claudia U. Gemein lebt in Karlsruhe und gelangte über die Bildhauerei zum Filz. Im Jahr 2000 erhielt sie den Staatspreis des Landes Baden-Württemberg. In den vielen Studienjahren, in denen sie sich im wesentlichen der klassischen Filzkunst widmete, stieß sie immer wieder auf die unterschiedlichen Ausdrucksmittel der Symbolwelt asiatischer Hirtennomaden. In ihren "Seelenhüllen", von einem Mantel aus Filz umhüllte Figuren, verarbeitete die Künstlerin Reste eines verbrannten Filzzeltes. Auf diese Weise entstehen Räume, die Schutz bieten, Empfindliches wärmen und verhüllen und eine Geschichte in sich tragen.
Claudia Merx
Die Arbeiten von Claudia Merx zeigen, zu welch verblüffenden Gegensätzlichkeiten die Kunst des Wollfilzens führen kann: Von fest, stark, unverwüstlich bis zart, durchscheinend, schwebend. Zu allem Sichtbarem gehört bei ihr stets ein Inneres, eine Rückseite oder ein tiefer liegender Ursprung. "Das Innere zu zeigen, das Nichtsichtbare zur Diskussion zu stellen und Gedanken bildhaft werden zu lassen, das sind die Herausforderungen, die einen Künstler die eigenen Grenzen erfahrbar machen", beschreibt die Aachener Künstlerin diesen Prozess. Die Installationen von Claudia Merx werden auf internationalen Ausstellungen gezeigt. Für das filigrane Raumobjekt "Seelenruhe" erhielt sie 2003 den Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Künstlerin arbeitet als Dozentin im Bereich Kreativität und Design.
Beatriz Schaaf-Giesser
Die von Beatriz Schaaf-Giesser ausgestellten Arbeiten beschäftigen sich mit dem Thema der Emigration. Die in Montevideo geborene, freischaffende Künstlerin und Textildesignerin verfolgt eine stark konzeptionell ausgerichtete Arbeitsweise. In einem Schichtverfahren gehen mehrere Lagen Filz und Seidenkrepp ineinander über. So können auf dem Krepp abgelichtete Aufnahmen u.a. von Papierstreifen aus Zeitschriften und Illustrierten zum Ausgangspunkt innovativer Kompositions- und Materialkompositionen werden. "Der kreative Prozess findet vor dem Filzen statt und nicht beim Filzen selbst", so Schaaf-Giesser.
Margarete Warth
Margarete Warth ist Dozentin an der Fachhochschule für Kunsttherapie und bei Werk Raum Textil in Nürtingen. Ihre Arbeiten sprechen grundlegende menschliche Erfahrungen an. So reiht Margarete Warth eine Vielzahl von kleinen Filzelementen und Fundobjekten aneinander, löst Assoziationen an Nistplätze aus, an Orte des Bergens, der Verletzlichkeit, des Werdens; dann wieder nutzt sie die Naturfarben grau, schwarz, braun und naturweiß, um sie zu Raumelementen und Installationen zu verdichten. In "ZeitRaum" scheint der Raum und mit ihm der Betrachter zu sich zu kommen und die Zeit still zu stehen. Die Tübinger Künstlerin vermittelt auf diese Weise eine in sich verwobene Zeit- und Raumerfahrung jenseits von Bilderflut und Alltagstrubel, lädt sie mit Energie und einer sinnlich spürbaren Nähe auf.
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9 . Februar - 24. März 2008
Monika Spiller-Hellerau"KÖPFE 1997-2007" Malerei +
Zeichnung
Als die 1946 bei Dresden geborene Malerin Monika Spiller-Hellerau vor zehn Jahren die ausgestellte Serie von lebensgroßen Köpfen begann, war das der Auftakt zu einer Phase geradezu obsessiver Beschäftigung mit einem für sie auch zuvor schon wichtigen Thema der Kunst.
Das Interesse an der Vielfalt der Erscheinungsformen menschlicher Physiognomie versteht Spiller-Hellerau primär als Plädoyer für das Individuum und damit als Statement gegen die vorherrschende Tendenz unserer ökonomisierten Gesellschaft, den Menschen nur mehr als Manövriermasse, als Fall, Aktenzeichen oder Nummer wahrzunehmen. „Mich interessiert er hingegen in seiner Einzigartigkeit und Differenziertheit“, erklärt die Künstlerin.
16. Februar – 30. März 2008
PAUL REVELLIO – "Erste Werke – neue Werke". Bilder .
Zeichnungen . Lithographien . Aquarelle
Die Ausstellung zeigt die spannende Entwicklung vom Kind zum großen Künstler, dessen staunende "Glotzer" die Betrachter in ihren Bann ziehen. Revellios "Glotzer" sind inzwischen zu seinem Markenzeichen geworden. Die reduzierten Portraits mal rund, mal eckig, mal mit schmalem, mal mit aufgerissenem Mund, aber immer staunend und in intensiv leuchtendenFarben vermitteln dem Betrachter eine positive Stimmung. In ihrer geometrisch-klobigen Gleichförmigkeit erinnern sie den Betrachter an Vertrautes das sich aber mit seinen Sehgewohnheiten nicht deckt. Und hier kommt die künstlerische Botschaft mit ins Spiel, die Freiheit des Künstlers in einer Welt der Normen und Reglementierungen mit seiner individuellen Bildsprache auch für den Betrachter einen kreativen Freiraum zu schaffen.Neben diesen stark abstrahierten Bildkompositionen gehören auch figürliche Kompositionen zu Themen alltäglichen Lebens zum Oeuvre von Paul Revellio.
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5. April – 25. Mai 2008
"Lichter in der Finsternis - Raoul Wallenberg und die Rettung der
Budapester Juden 1944/45"
"Lichter in der Finsternis - Raoul Wallenberg und die Rettung der Budapester Juden 1944/45" Das Städtische Museum Engen zeigt in Kooperation mit der Anne-Frank-Realschule eine Wanderausstellung, die den lebensgefährlichen Einsatz des Schwedens Raoul Wallenberg für die vom Tode bedrohten ungarischen Juden dokumentiert.Von Juli 1944 bis Januar 1945 entwarf Wallenberg sogenannte Schutzpässe, die an Juden verteilt wurden. In über 30 Schutzhäusern brachte er die Notleidenden unter. Wallenberg sorgte für die Verpflegung und ärztliche Betreuung.
Durch Raoul Wallenberg und andere Personen konnten über 119.000 Juden in Budapest die Zeit der Besetzung überleben.
Im Januar 1945 wurde Raoul Wallenberg von russischen Soldaten gefangengenommen und nach Moskau gebracht. Nach zunächst widersprüchlichen Angaben gab die Sowjetunion 1957 an, Wallenberg sei vermutlich 1947 in einem Moskauer Gefängnis verstorben. Auch Rußland hält am Todesjahr 1947 fest, ohne Beweise vorlegen zu können.
Am 22. Dezember 2000 wurden Raoul Wallenberg und sein mit ihm verschleppter Mitarbeiter Vilmos Langfelder offiziell von Rußland rehabilitiert. Der Generalstaatsanwalt erklärte, Wallenberg und Langfelder seien widerrechtlich festgenommen und aus politischen Gründen ihrer Freiheit beraubt worden.
Am 12. Januar 2001 hat die schwedisch-russische Untersuchungskommission ihre Berichte vorgelegt. Die russische Seite beharrt auf ihrer Darstellung, Wallenberg sei im Juli 1947 in Moskau ums Leben gekommen. Die schwedische Seite hält dieses nicht für erwiesen. Dokumente liegen nicht vor. Es spricht viel dafür, daß Wallenberg noch nach 1947 lebte. Die Nachforschungen müssen weitergehen.
12. April – 25. Mai 2008
Daniel Domig. "Neither fear nor courage saves us"
("Weder Furcht noch Mut retten uns", T.S. Eliot)
Wie entsteht ein Bild? Was ist das überhaupt, eine menschliche Figur? Und in welchem Verhältnis steht sie zu ihrem Umraum? Daniel Domig stellt diese für die Malerei so elementaren Fragen mit einer Offenheit, Vielschichtigkeit und Eindringlichkeit, wie sie in der zeitgenössischen Kunst nur selten erlebbar sind.
So ist bereits die Bildwerdung ein Prozess, den das fertige Produkt nicht verdeckt, sondern für den Betrachter in all seinen Stadien nachvollziehbar und sichtbar lässt. Am Anfang steht die roh belassene Leinwand. Indem Domig auf die Grundierung verzichtet, erklärt er nicht nur die Materialität und Textur des Bildträgers als bildwürdig. Die unbehandelte Leinwand weist vielmehr auf einen gestalterischen Prozess, der "nach vorn und hinten", zum Bildgrund als auch zum Betrachterraum hin offen ist. Die Leinwand wird gleichsam zur Membran, in welche die flüssige Farbe scheinbar chaotisch eindringt und an ihren Rändern unregelmäßig ausfranst. Domig versteht Farbe nicht im klassischen Sinne als pastose "peinture", sondern als Färbung und Übereinanderlegen von Farbschichten.
1983 in Kanada geboren, gehört Domig zu einer jungen Generation von Künstlern, die formale und inhaltliche Ausdruckgehalte der Malerei neu ausloten.
2002-2006 Studium an der Akademie d. Bildenden Künste (bei Eva SCHLEGEL , Josephine PRYDE und Gunter DAMISCH).
Einzelausstellungen in Salzburg, Wien und New York. Erst jüngst (2008) erhielt Domig den Faistauer-Preis für Malerei des Landes Salzburg.
6. Juni – 20. Juli 2008
"Papier und Pappe", Schulkunst
Die diesjährige SCHULKUNST -Ausstellung trägt den Titel "PAPIER und PAPPE". Sie wird von der Unteren Schulaufsichtsbehörde für den Landkreis Konstanz ausgerichtet.
Die Förderung kreativ-künstlerischer Leistungen von Kindern und Jugendlichen ist ein zentrales Anliegen des Städtischen Museums Engen. Die von Schülern und Lehrern des Landkreises Konstanz zusammengetragene Ausstellung wird die ganze Vielfalt an Möglichkeiten, die Materialien Papier und Pappe künstlerisch zu gestalten, aufzeigen.
Ziel des SCHULKUNST -Programms ist, die Kreativität von Lehrerinnen und Lehrern, Schülerinnen und Schülern in allen Schularten im Bereich Bildende Kunst zu unterstützen und der Öffentlichkeit die künstlerische Arbeit an den Schulen zu präsentieren.
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26. Juli – 7. September 2008
Die Entdeckung der Landschaftsmalerin Helene Roth
Sie ist in Leipzig aufgewachsen und hatte schon in Kindheitstagen den Hegau kennen und lieben gelernt, nicht ahnend, dass sie später 50 Jahre lang als Malerin in Engen im Hegau zu ihrer eigentlichen innerlichen Berufung fand. Sie gehörte damals zu den ersten Frauen, die nur von wenigen Kunstakademien überhaupt aufgenommen wurden, denn Malerinnen wurden damals mit deutlicher Geringschätzung betrachtet. Dank ihres Talents - wenn auch gegen den Willen ihrer Eltern - absolvierte sie trotzdem ihr Studium in Leipzig, Karlsruhe und Berlin mit bestem Erfolg. Die damals in den 20iger Jahren in Berlin besonders heftigen Umwälzungen auf künstlerischem Gebiet: Absage an die bisher "darstellende Kunst" und Übergang zum Abstrakten, widerstrebte ihrem Naturell, sie trat den Rückzug in den Hegau an, Engen wurde zu ihrer Wahlheimat. Nicht, dass die dortigen Heimat-Maler und Malermeister auf solch ein "studiertes Malweib" gewartet hätten, aber Helene Roths Idee und unerwartete Tat, das alte verlassene Dominikanerinnen-Kloster energisch mit Hilfe ihrer Freundin Hildegard Hierholzer in ein Heimat-Museum, dem heutigen Städtischen Museum Engen + Galerei, zu verwandeln, musste man allerdings anerkennen.
Aber ihre Lebensaufgabe war die "Freiluft-Malerei", die sie unermüdlich in die freie Natur trieb, während sie um Anerkennung oder gar Verkauf ihrer Bilder kein Interesse zeigte und sich eher menschenscheu zurückzog, sodass sie auch zu ihrer Lebenszeit nicht gebührend bekannt werden konnte.Um so größer ist jetzt die Überraschung, die Qualität und Schönheit ihrer Bilder hier sehen zu können. Es kommen jetzt viele, nie vorher gezeigte Werke, vor allem Hegau- Bodensee-und Gebirgs-Gemälde zum Vorschein, die sie zu einer wahrlich bisher nicht bekannten Landschaftsmalerin ausweist. Ihr unverwechselbarer Stil strahlt sichere Kraft und gefühlvolle Ruhe aus.
27. Juli – 21. September 2008
Irmela Maier Plastiken – Bodo Kraft. Malerei
Irmela Maiers zumeist aus Abfall gefertigte Figuren bilden den Kontrast zu den großformatigen, stark farbigen Gemälden von Bodo Kraft.
Irmela Maier, 1956 in Bad Waldsee geboren, Studium an der Staatl. Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, lebt und arbeitet seit 1988 in der Ateliergemeinschaft Wilhelmshöhe, Ettlingen, gemeinsam mitBodo Kraft, 1951 in Neustadt geboren. Kraft studierte an den Kunstakademien Stuttgart und Karlsruhe bei Horst Antes, Rudolph Haegele und war Meisterschüler bei Herbert Kitzel.
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20. September – 2. November 2008
Jürgen Burkhart - Landschaftmalerei
Jürgen Burkhart wurde 1964 geboren und lebt heute in Merdingen. 1998/99 begann er mit der Arbeit am Thema „Landschaft“, zunächst entstanden Häuser, Felder- und Schwarzwaldlandschaften. Die Eitempera wird von ihm in vielen Schichten, aber lasierend aufgetragen, die Struktur der Leinwand bleibt oftmals sichtbar. Fast hat man den Eindruck, als habe Burkhart die Wachstumsrichtung der Pflanzen mit dem Pinsel auf der Leinwand nachvollzogen. Den Ursprung der Gestaltung bilden Fotos, die zunächst in den PC eingescannt werden. Am Computer sucht der Künstler dann nach einem geeigneten Ausschnitt. Die Auflösung des Bildschirms erhöht den Abstraktionsgrad, Hell-Dunkel-Kontraste kommen klarer heraus, die Landschaft zieht sich auf die zweidimensionale Fläche des Monitors zurück. So gut wie nie kann man ein Stück des Himmels sehen.
Burkhart verzichtet auf eine Horizontlinie und schaut quasi aus der Vogelsicht auf dieLandschaft herab. Dadurch verschwindet der Eindruck von räumlicher Tiefe, die Bilder weichen nicht zurück, — gerade das Gegenteil ist der Fall, sie kommen dem Betrachter entgegen. Ganz offensichtlich geht es dem Künstler also nicht um die Herstellung der Raumillusion einer Tiefenlandschaft. Es geht ihm primär um die Herausarbeitung von Landschaftsstruktur.
27. September – 9. November 2008
Armin Häberle – "schärfe tiefen" - Fotografie,
Installation
Seit 1999 als Fotograf tätig, interessiert Häberle vor allem das Problem der Zeitlichkeit. Der Fotografie als Dokumentation eines fixierten Augenblicks setzt Häberle Langzeitbelichtungen entgegen, die die Frage nach der Essenz des Seins neu stellen.
Armin Häberle, 1968 in Engen-Welschingen aufgewachsen lebt heute in Berlin. Von 1995 bis 2000 studierte er Malerei und Grafik an der Staatl. Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei den Prof. Ernst Caramelle und Horst Antes, bei letzerem als Meisterschüler. Sein Schaffen wurde 1998 mit dem Akademiepreis der Kunstakademie Karlsruhe, 1999 mit einem Erasmus-Stipendium für Lissabon und 2005 mit einem Auslandsstipendium der Graduiertenförderung des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet. Seit 1998 nimmt Häberle an zahlreichen Einzel-und Gruppenaustellungen, u.a. in Karlsruhe, Frankfurt, Bratislava, Kiew, Madrid und den USA teil. 2007 erhielt er den Förderpreis für junge Künstler der Stadt Friedrichshafen.
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8. November – 4. Januar 2009
Ede Mayer - Malerei
Die gebürtige Friedrichshafnerin, geb. 1952, erhielt ihre künstlerische Ausbildung an der Akademie der bildenden Künste in Stuttgart (1971-77). Außerdem studierte sie Kunstwissenschaft an der Universität Stuttgart (1974-77). Für einige Jahre lebte sie in Göttingen (1990-1995). Seit 1996 hat Ede Mayer einen Lehrauftrag am Suso-Gymnasium in Konstanz.
Ede Mayer fängt mit malerischen Mitteln die Atmosphäre von Städten, Plätzen, aber auch Industrielandschaften ein. Ihre wie flüchtig erscheinenden Kompositionen erfassen das Ganze mit einem mit großer Leichtigkeit geführtem Pinsel. Detailtreue ist nicht beabsichtigt. Ihre Bilder sind Umsetzungen in farbliche und räumliche Stimmungen. Die Farbe ist ganz wesentlich für diese Transformation vom nüchternen Stadtbild zu lebendigen lichtdurchfluteten Farbräumen. Besondere Aufmerksamkeit verdienen ihre transparenten Farbschichtungen. Feine Abschattierungen dämpfen den kräftigen Farbklang und beleben den Farbraum.
22. November – 11. Januar 2009
Thomas Henninger – Malerei
Thomas Henninger wurde 1971 in Offenburg geboren, studierte an der Burg Giebichenstein in Halle und lebt heute im Leipzig.
Henninger entwickelt seine Motive – vor allem Landschaften – am Computer und übertragt sie ins Medium der Malerei.
Die Verbindung aus Virtualität und altmeisterlicher Malweise erzeugt einen befremdenden Zwischenzustand von Künstlichkeit und malerischer Sinnlichkeit.
Ausstellungen 2007
2. Dezember 2006 - 21. Januar 2007
"Engener Stadtansichten - damals und heute"
Die Ausstellung zeigt aktuelle und historische Stadtansichten Engens: Gemälde und Zeichnungen aus vier Jahrhunderten, darunter Martin Menrads Ansicht der Stadt Engen von 1688/90. Kombiniert werden die historischen mit aktuellen Stadtansichten, Zeichnungen und Aquarellen von Dieter Groß, Professor an der Stuttgarter Kunstakademie.
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27. Januar - 18. März 2007
Manfred Müller-Harter - "WeltBilder"
"WeltBilder" ist der Titel der neuen Ausstellung im
Städtischen Museum Engen. Die Arbeiten des Künstlers
Manfred Müller-Harter, der seit nunmehr 2 ½ Jahren im
Atelier im Turm in Engen arbeitet, sind in den letzten beiden
Jahren entstanden. Das Thema jedoch ist gewissermaßen ein
Langzeitprojekt, das ihn bereits seit vielen Jahren
beschäftigt. Was wir von der Welt wissen und wie wir die Welt
sehen, ist durch die Bilderflut in den Medien geprägt.
Was man sieht ist wirklich und was man sehen kann existiert. Sich
ein eigenes Bild zu machen ist dadurch nicht einfacher
geworden.
Wir wissen wie eine Galaxie aussieht, wir können uns
vorstellen wie Elektronen um Atomkerne sausen, sogar was in unseren
Gehirnen vorgeht. Und wir alle haben dabei die gleichen Bilder vor
Augen. Kleine blinkende oder bunt leuchtende Punkte auf
Gehirnrinden, riesige Spiralen aus Milliarden von Sternen, DNS
Stränge, Stammbäume.
Was wir darüber vergessen, ist, dass diese Bilder Modelle
sind. Nicht mehr und nicht weniger gültig als die Modelle der
Welt, die unsere Vorfahren entwickelten, um sich in unserer Welt zu
orientieren.
Die Vorstellungen davon, wie die Welt beschaffen sei,
beschäftigt die Menschen schon immer und bereits in den
Anfängen der Menschheit haben Menschen dies auf Wände
gemalt oder in Stein geritzt.
Je mehr sich Manfred Müller-Harter mit der Herstellung von
Farben aus Erden beschäftigte, desto mehr faszinierte ihn auch
die Formen und Ausdruckssprache von Petrogryphen und
Höhlenmalereien. Er versuchte nicht nur alte Techniken
nachzuvollziehen, sondern begann auch Archäologie und
Ethnologie mit Pinsel und Stift zu betreiben.
Und je mehr ihn diese alten Zeichen faszinierten, desto
häufiger begegneten ihm auch in unserer modernen,
naturwissenschaftlich geprägten Welt. Bilder und Zeichen, die
den Anspruch erheben, zu zeigen, was die Welt im Innersten
zusammenhält.
Mit seiner Ausstellung "WeltBilder", lädt Manfred
Müller-Harter zu einem wilden Parforceritt durch die
Jahrtausende ein. Darwins erste Notierungen über den "Ursprung
der Arten", neben indianische Zeichen auf erdfarbener Leinwand, die
Aufzeichnungen von Friedrich Wilhelm Herschel, dem
Sternenzähler, stehen gleichberechtigt neben den Zeichnungen
eines Voodoo-Rituales, Heisenberg meets sibirische Schamanen und
walisische Ritzzeichnungen; die Zeichen der "Vogelgöttin"
stehen dem "Weltenbaum" gegenüber, das Alphabet der Engel
erklärt uns die Welt genauso schlüssig wie das Alphabet
der Chalchalies, oder sollte Müller-Harter einfach selbst
erfundenes dazwischen geschmuggelt haben? In den Weltbildern gibt
es kein Vorher und kein Nachher und obwohl wir sie als
Leuchttürme sehen, beleuchten sie stets weniger, als sie im
Dunkeln lassen.
03. Februar - 18. März 2007
Künstlergruppe Hofgut Hohenstein
Die nachfolgenden 6 Dozenten der Kunstschule Hofgut Hohenstein stellen ihre Arbeiten vor:
Marja Scholten-Reniers, Malerei,1957 in den Niederlanden geboren. Studium an der PH Moller Institut Tilburg. Lebt seit 1987 in Villingen.
Gabriela Stellino, Aquarell, 1963 in Resistencia/Argentinien geboren. Studium an der Staatl. Akademie der Bildenden Künste in Buenos Aires und Projekte an der Theaterhochschule Salvador/Brasilien. Lebt und arbeitet in Freiburg.
Frieder Preis, Bildhauer, 1954 in Spaichingen geboren. Holzbildhauerlehre in Garmisch-Partenkirchen. Studium an der Staatl. Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart bei Prof. Baumann und Hrdlicka.
Andrea Ketterer, Grafik, 1964 in Elzach/Schwarzwald geboren. Grafik-Design-Studium in Freiburg. Studium der Malerei und Druckgrafik bei Raul Bustamente.
Marius Wolak, Zeichnungen, 1960 in Stettin geboren. Architekturstudium in Konstanz. Seit 1999 freischaffender Architekt.
Elke Marina Bäcker, Malerei, 1958 in Rottweil geboren. Assistentin für Bühnen- und Kostümbild in München und Karlsruhe. Studium Theaterwissenschaft und Kunst in München. Aufbau und Leitung der Städt. Jugendkunstschule in Donaueschingen. Projektleitung beim Aufbau der Jugendkunstschule im Landkreis Rottweil. 2000 Gründung der privaten Kunstschule Hofgut Hohenstein. Seit 1991 freischaffende Künstlerin.
Künstlergespräch: Freitag, 23.02.2007, 20:00 Uhr
Kunstaktionen: Freitag, 02.03.2007,
14:00 - 16:30 Uhr (für Kinder ab 7 Jahren)
17:00 - 19:00 Uhr (für Erwachsene)
Finissage: Sonntag, 18.03.2007, 16:00 Uhr
31. März - 01. Juli 2007
Avantgardist und Malermönch - Peter Lenz und die Beuroner
Kunstschule
Was macht die Kunst der Beuroner Schule aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts für unsere Gegenwart so spannend? Ist es die spirituelle Strenge ihres geistigen Inspirators Peter Lenz, dessen künstlerisches Konzept wichtige Aspekte der "klassischen Moderne" vorwegnahm? Oder ist es, ganz allgemein, die aktuelle Diskussion über die Wiederkehr des Religiösen in westlichen Gesellschaften?
Marienbilder, Kreuzigungen, Engelsdarstellungen: Lange Zeit stand religiöse Kunst unter dem Generalverdacht, rückwärtsgewandt und unmodern zu sein. Das hat sich erst geändert, seit das Fortschrittsdogma der Avantgarden seine Gültigkeit verloren hat. Dieser postmoderne Perspektivwechsel öffnet den Horizont nicht zuletzt für eine Neubewertung historischer Kunst. Einstmals als reaktionär etikettierte Kunstbewegungen der Vergangenheit werden wieder entdeckt und neu interpretiert.
Die Beuroner Kunstschule, die sich seit 1870 um Peter Lenz und Jakob Wüger bildete, ist hierfür ein prägnantes Beispiel. Nach den Nazarenern gilt sie als eine der wichtigsten Versuche zur Erneuerung der christlichen Kunst im 19. Jahrhundert. Für die damalige Zeit revolutionär wirkte die von Peter Lenz am Vorbild des antiken Ägypten entwickelte Neukonzeption christlicher Kunst. Gegen den akademischen Naturalismus und die andächtige Gefühlsseligkeit seiner Zeit setzte Lenz die Prinzipien einer streng stilisierten Figuren- und Formensprache: Geometrisierung, Verflächigung, Linearität und Rhythmisierung. Damit nahm er Gestaltungsmittel vorweg, die erst drei Jahrzehnte später zum Tragen kommen sollten: zu Beginn der Moderne um 1900 im Wiener Jugendstil. Die Radikalität, mit der Lenz anfänglich seine abstrakten Formgedanken in Auseinandersetzung mit der traditionellen christlichen Ikonographie verfolgte, brachte ihn schon bald in Konflikt mit kirchlichen Autoritäten und seinem engsten Künstlerkollegen, Jakob Wüger. In den Jahren nach der Umsetzung seines Hauptwerks, der Mauruskapelle in Beuron, geriet Lenz zunehmend in das Spannungsfeld zwischen künstlerischer Autonomie und kirchlichem Dogma. Die im Jahr 1874 erfolgte Verurteilung der Lenzschen Kunstreligion durch den Beuroner Abt Maurus Wolter zugunsten einer populären religiösen Kunst führte zum Abbruch eines einzigartigen zukunftsweisenden Formexperiments im Gewand traditioneller christlicher Kunst.
Mit der Kunst der Beuroner Schule im Kontext der Moderne beleuchtet die Ausstellung ein noch weithin unbekanntes Kapitel der Kunstgeschichte. Sie zeigt den Künstler Peter Lenz in seiner Doppelrolle als moderner Avantgardist und christlich- restaurativer Malermönch.
Öffentliche Führungen:
jeden Sonntag sowie am 06.04. (Karfreitag) und 17.05. (Christi
Himmelfahrt) jeweils um 16:30 Uhr Begleitprogramm Sonntag,
13.05.2007, 19:00 Uhr, Gregorianisches Konzert, Stadtkirche Engen
Die Schola der Erzabtei Beuron unter Leitung von Pater Stephan
Petzolt trägt Gesänge der Osterzeit vor.
Orgelzwischenspiele von Pater Landelin Fuß und Pater Stephan
Petzolt.
Öffnungszeiten während der Beuron-Ausstellung:
Dienstag, Mittwoch und Freitag: 14:00 - 17:00 Uhr
Donnerstag: 14:00 - 19:00 Uhr
Samstag und Sonntag: 11:00 - 19:00 Uhr
Das Museum ist an allen Feiertagen geöffnet: 06.04. (Karfreitag), 09.04. (Ostermontag), 01.05., 17.05. (Christi Himmelfahrt), 28.05. (Pfingstmontag) sowie 07.06. (Fronleichnam)
Weitere Informationen zur Ausstellung (mit Bildern)
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07. Juli - 09. September 2007
Ellis ViLà "so - viel - franko - phil"
Ellis ViLàs überregionale Bedeutung als
Künstlerin im Bereich Malerei belegen zahlreiche Ausstellungen
im In- und Ausland.
Bei der Engener Ausstellung greift Ellis ViLà ihr Thema
FRANKOPHIL als Hommage wieder auf. Der dadaistische Titel "so -
viel - franko - phil" macht es deutlich:
Die Konstanzer Künstlerin zeigt Werke, die thematisch mit
ihrer Liebe zu Frankreich zu tun haben. In freier Form setzt sie
vielfältige Eindrücke in Malerei um; die Kunst und Kultur
Frankreichs, aber auch seine Geschichte, Literatur und Landschaft
haben die Malerin immer wieder zu neuen Graphismen und abstrakten
Bildern angeregt - in Andeutungen, ohne laute Sensation. Jedoch mit
Empfindung, Gefühl, Sinnlichkeit - der Grundbedeutung des
französischen Wortes sensation entsprechend.
14. Juli - 26 August 2007
Michael Luther
Michael Luther - 1964 in Bad Saulgau geboren - hat von 1992 bis 1997 das Studium der Malerei an der Hochschule der Künste in Berlin bei Prof. K.-H. Herfurth absolviert und wurde 1997 Meisterschüler. Neben zahlreichen Auszeichnungen erhielt er u.a. 2003 das Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg.
15. September - 23. September 2007
Feurio und Wassermarsch - historisches Feuerlöschwesen in
Engen"
Die Ausstellung zeigt Gerätschaften und Dokumente der Engener Feuerwehr aus drei Jahrhunderten. Außerdem findet vom 21. bis23. September 2007 das 1. Engener Feuerwehr-Oldtimertreffen statt.
08. September - 21. Oktober 2007
Jo Bukowski - L I F E "Neue Werke"
Jo Bukowski, 1956 geboren, studierte bildende Kunst und Malerei in Bonn. Seine Arbeiten verkörpern klare Direktheit, radikale Konsequenz, sichtbar verdeutlichte Struktur bei gleichzeitiger Verwendung der Farbe für Raum und Kraft. Trotz Reduktion erreicht Bukowski eine Balance seiner auf Unausgewogenheit angelegten Bildformulierungen, deren widerstrebende Teile zu einem ruhigen Ganzen zusammen gezogen werden. Seit 1989 hat der Künstler einen Lehrauftrag für Druckgrafik und freies Zeichnen an der Kunsthochschule Alfter. Die Ausstellung zeigt Werke nach seinem Studienaufenthalt 2006 in New York.
FORUM REGIONAL
29. September - 28. Oktober 2007
Cornelia Seifritz - Malerei
Zentrale Themen von Cornelia Seifritz ungegenständlichen Arbeiten bilden das Verhältnis von Fläche und Raum, offener und geschlossener Formen, dem Experimentieren mit Farbperspektive und tiefenräumlicher Illusion.
27. Oktober - 09. Dezember 2007
Christel Rossner - "FRAUEN", Fotografien in schwarz-weiß
Fotografie
Die Doppel-Ausstellung der bekannten Südkurier-Fotografin im Kunstmuseum Singen ("Männer") und im Städtischen Museum Engen ("Frauen" zeigt einfühlsame Porträts bekannter und unbekannter Persönlichkeiten.
FORUM REGIONAL
03. November - 02. Dezember 2007
Peter Helm
Der Konstanzer Fotokünstler nimmt den Betrachter mit auf eine Reise in eine andere Welt, die umso fremdartiger wirkt, als sie völlig vertraut ist, weil sie direkt vor der Haustür liegt. Denn Peter Helm fotografiert den Bodensee - nicht als Postkartenmotiv, sondern als eine traumartig-verwobene, nichtsdestoweniger realistische Wasserlandschaft.
FORUM REGIONAL
14. Dezember - 27. Januar 2008
Historische Blechspielzeuge
Gezeigt werden Blechspielzeuge - Autos, Motorräder, Kräne, Raupenfahrzeuge, Flugzeuge, Boote, Tanzfiguren usw. - aus den 50er und 60er Jahren des letzten Jahrhunderts. Für Kinder, Sammler, Träumer - und solche, die es (wieder) werden möchten.
15. Dezember - 03. Februar 2008
dialog filz. objekte und installationen
Vernissage: Freitag, 14. Dezember, 20 Uhr
Es gibt viele Geschichten, die erzählen, wie der Mensch das
Material Filz für sich entdeckte. Eine geht so: Als Noah seine
Arche gebaut hatte, bedeckte er die Holzplanken mit Schafwolle.
Schließlich sollten die Tiere weich und bequem liegen, bis die
Sintflut vorbei war. In den 40 Tagen und Nächten, bis der
große Regenbogen am Himmel erschien, drängten sich die
Tiere auf der Wolle, schwitzten und stampften ungeduldig mit den
Füßen. Die Wollfasern verbanden sich zu einem festen
Gewebe, und der Filz war entstanden. Wie sehr dieser
Entstehungsmythos eines Materials, das für seine Dichte und
wärmespendende Eigenschaft bekannt ist, noch heute fortwirkt,
zeigt das wachsende Interesse am Filz. Seit Mary E. Burkett
während einer Iranreise die handwerklichen Filztechniken
wiederentdeckte und 1979 die Wanderausstellung "The Art of the
Feltmaker " initiierte, entstand eine weltweite Filz - Gemeinschaft
aus Kunsthandwerkern und Aficionados.
Auch die Künstler - vor allem Künstlerinnen - haben
längst den Filz als genuine gestalterische Ausdrucksform
entdeckt. Für Joseph Beuys war Filz als Schutz und
Wärmespeicher das Medium eines ganzheitlichen
Erkenntnisprozesses. Neben Fett und Kupfer machte er Filz erst
kunstfähig. Der Filzhut wurde zu seinem Markenzeichen. Mit den
Jahren ist die künstlerische Bearbeitung des Materials
über seine primäre Bedeutung hinaus immer
vielfältiger und virtuoser geworden. Filz wird als Zeichnung,
als Malerei, als Objekt oder als raumprägende Installation
verarbeitet und mit anderen Materialien wie Seiden- oder selbst
Zeitungspapier kombiniert. Dabei entwickelt es Qualitäten, die
von undurchdringlich-fest bis schwebend-transparent reichen
können.
In der Ausstellung dialog filz. objekte und installationen werden
die künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten von Filz in
ihren unterschiedlichen materiellen Eigenschaften untersucht. Im
Dialog der fünf beteiligten, international bekannten
Künstlerinnen entstehen räumliche und geistige
Verbindungen, die mit der Spiritualität der jahrhundertealten
Klosterräume korrespondieren. Eine Verwandlung durch
Anverwandlung.
Inge Evers
Inge Evers lebt in Haarlem, Niederlande. Seit über 30 Jahren
folgt sie ihrer Leidenschaft für Textilfasern. Sie schreibt
Bücher, hält regelmäßig Vorträge,
unterrichtet in Workshops und nimmt weltweit an Ausstellungen teil.
Unter dem Motto: "Filzt die Welt zusammen" sieht Evers ihre
künstlerische Arbeit als Teil einer internationalen
Filz-Gemeinschaft. Im Jahr 2000 konzipierte und organisierte sie
das Projekt Mille Fleurs zu Ehren von Mary Burkett, Gründerin
der International Feltmakers Association. Inge Evers' Arbeiten
wirken hermetisch; ihre spröden Oberflächen reizen zwar
den Tastsinn, lassen aber erkennen, dass gewaltsames Öffnen
sie zerstören würde. Der vorsichtige Umgang, den diese
Arbeiten für sich beanspruchen, zeigt modellhaft ein
einfühlsames Verhältnis zur Natur.
Claudia U. Gemein
Claudia U. Gemein lebt in Karlsruhe und gelangte über die
Bildhauerei zum Filz. Im Jahr 2000 erhielt sie den Staatspreis des
Landes Baden-Württemberg. In den vielen Studienjahren, in
denen sie sich im wesentlichen der klassischen Filzkunst widmete,
stieß sie immer wieder auf die unterschiedlichen
Ausdrucksmittel der Symbolwelt asiatischer Hirtennomaden. In ihren
"Seelenhüllen", von einem Mantel aus Filz umhüllte
Figuren, verarbeitete die Künstlerin Reste eines verbrannten
Filzzeltes. Auf diese Weise entstehen Räume, die Schutz
bieten, Empfindliches wärmen und verhüllen und eine
Geschichte in sich tragen.
Claudia Merx
Die Arbeiten von Claudia Merx zeigen, zu welch verblüffenden
Gegensätzlichkeiten die Kunst des Wollfilzens führen
kann: Von fest, stark, unverwüstlich bis zart, durchscheinend,
schwebend. Zu allem Sichtbarem gehört bei ihr stets ein
Inneres, eine Rückseite oder ein tiefer liegender Ursprung.
"Das Innere zu zeigen, das Nichtsichtbare zur Diskussion zu stellen
und Gedanken bildhaft werden zu lassen, das sind die
Herausforderungen, die einen Künstler die eigenen Grenzen
erfahrbar machen", beschreibt die Aachener Künstlerin diesen
Prozess. Die Installationen von Claudia Merx werden auf
internationalen Ausstellungen gezeigt. Für das filigrane
Raumobjekt "Seelenruhe" erhielt sie 2003 den Staatspreis des Landes
Nordrhein-Westfalen. Die Künstlerin arbeitet als Dozentin im
Bereich Kreativität und Design.
Beatriz Schaaf-Giesser
Die von Beatriz Schaaf-Giesser ausgestellten Arbeiten
beschäftigen sich mit dem Thema der Emigration. Die in
Montevideo geborene, freischaffende Künstlerin und
Textildesignerin verfolgt eine stark konzeptionell ausgerichtete
Arbeitsweise. In einem Schichtverfahren gehen mehrere Lagen Filz
und Seidenkrepp ineinander über. So können auf dem Krepp
abgelichtete Aufnahmen u.a. von Papierstreifen aus Zeitschriften
und Illustrierten zum Ausgangspunkt innovativer Kompositions- und
Materialkompositionen werden. "Der kreative Prozess findet vor dem
Filzen statt und nicht beim Filzen selbst", so Schaaf-Giesser.
Margarete Warth
Margarete Warth ist Dozentin an der Fachhochschule für
Kunsttherapie und bei Werk Raum Textil in Nürtingen. Ihre
Arbeiten sprechen grundlegende menschliche Erfahrungen an. So reiht
Margarete Warth eine Vielzahl von kleinen Filzelementen und
Fundobjekten aneinander, löst Assoziationen an Nistplätze
aus, an Orte des Bergens, der Verletzlichkeit, des Werdens; dann
wieder nutzt sie die Naturfarben grau, schwarz, braun und
naturweiß, um sie zu Raumelementen und Installationen zu
verdichten. In "ZeitRaum" scheint der Raum und mit ihm der
Betrachter zu sich zu kommen und die Zeit still zu stehen. Die
Tübinger Künstlerin vermittelt auf diese Weise eine in
sich verwobene Zeit- und Raumerfahrung jenseits von Bilderflut und
Alltagstrubel, lädt sie mit Energie und einer sinnlich
spürbaren Nähe auf.
Ausstellungen 2006
- Sarianne Hagemann: "Blumenform transparent"
- Iti Janz: "Erotika"
- Daniel Wagenblast und Isa Dahl
- Ralf Bittner "VeriFiktion"
- Wolfgang Lumpp: "1936 Kreaturen -21012 Jahre Leben"
- Tatiana Leicht "Augenschein - Ansichten"
- Edgar Piel: KörperSprache
- Regine Schumann: "Candela"
- Mónica Weiss: "memorias - Andenken"
- Raimund Gering: "d.F.d.E./d.E.d.F."
- Mónica Weiss: "memorias - Andenken"
- "Engener Stadtansichten - damals und heute"
Ausstellungen 2005
- Sonderausstellung "Sinn der Sinne"
- Ivan Bazak & Joachim Schweikart (Malerei - Skulptur)
- Die BEATLES kommen!
- Annemarie Hein "Unkenblick-dunkel-irdisch, hell-geistig"
- Ulrich Schanz & Hubert Rieber (Bilder - Skulpturen)
- Frank Renner (Malerei)